Jacob Schweppe, ein aus Deutschland stammender Schweizer Juwelier schaffte, was vor ihm noch keiner schaffte.

Wenige Jahre nachdem Joseph Priestley bereits ein entsprechendes Verfahren beschrieben hatte, entwickelte er 1780 ein Verfahren, in dem sich Wasser mit Kohlensäure versetzen ließ.

Schweppes Geschichte: vom Medizinprodukt & dem Kohlensäureproblem

1783 und anfangs für medizinische Gründe patentiert, stellte er als Erster kohlensäurehaltiges Wasser her. Hierzu entwickelte er das „Geneva-System“. Weil aber die Bläschen anfangs nicht in der Flasche blieben, konnte er das prickelnde Wasser nicht verkaufen.

Er schaffte es aber doch, indem er zu einem Trick griff – der Egg-Bottle, die den Übernamen Drunken Bottle erhielt. Die konnte man nur liegend lagern und dadurch blieb der Korken immer feucht und die Kohlensäure in der Flasche.

Portrait von Jacob Schweppe um 1783

Portrait von Johann Jacob Schweppe, um 1783

1790 gründete Jacob Schweppe zusammen mit dem Mechaniker Nikolas Paul und dem Apotheker Henri-Alber Gosse eine Fabrik zur Herstellung von Sodawasser in Genf.

Da der lokale Absatz aber begrenzt war, gründeten die drei Partner 1792 eine Niederlassung in London. Durch den Krieg mit Frankreich und großer Konkurrenz gestalteten sich die Anfänge der Firma Schweppe als schwierig. In einem Brief von 1792 teilte er seinen Geschäftspartnern mit, dass er kurz vor dem Ausstieg wäre.

Doch es kam anders und 1796 verließen seine beiden Geschäftspartner das Projekt. Nun stand Schweppe dem Unternehmen alleine vor, das sich fortan als dessen Folge J. Schweppe & Co. nannte.

1802 verkaufte Jacob Schweppe drei Viertel seiner Anteile und kehrte nach Genf zurück. Das Unternehmen behielt aber den Namen Schweppes und bezeichnete sich bis 2006 als Soft Drink Manufactures Schweppes Ltd. London. Famous since 1783.

Seitdem werden die Markt- und Vertriebsrechte in Deutschland und Österreich von der Krombacher Brauerei gehalten.

Die Idee von Schweppes, das zur Malariaprophylaxe nötige Chinin mit Zitrone und Wasser zu vermischen, begeisterte die britischen Kolonialoffiziere, die in Indien stationiert waren und die sich das zu Nutzen machten.

Im ganzen britischen Weltreich erwies sich das schon bald als ein großer Erfolg und so ernannte 1831 die britische Queen Schweppes offiziell zum königlichen Hoflieferanten. Es durfte sogar mit dem königlichen Wappen geworben werden. 1836 erhielt es die „Royal Warrant“ – königliche Empfehlung.

Von all’dem Ruhm erfuhr Jacob Schweppe nichts, denn er verstarb bereits 1821 in Genf.

Weltweiten Ruhm erlang Schweppes mit der einzigartigen Idee, 1851 während der ersten Weltausstellung in London eine riesige Fontäne zu Werbezwecken im Hyde Park zu installieren. Millionen von Menschen wollten etwas vom Wunderwasser mit nach Hause nehmen. Die Fontäne kann man noch heute auf dem Schweppes Logo finden.

Als Schweppes die Barkultur eroberte…

1870 kam dann das Indian Tonic Water von Schweppes auf den Markt und im selben Jahr das Schweppes Ginger Ale , auch als Champagner unter den Softdrinks bekannt, denn es wurde anfangs nur in Champagnerflaschen verkauft.

Im Laufe der Jahre kamen auch viele andere Sorten wie das:

und das Schweppes Dry Tonic auf den Markt. Dieses Dry Tonic ist mit intensiverer Chinin-Note, weniger Süße und sanfte Einschläge von Zitrone, Orange und Grapefruit für leichte und florale Gins abgestimmt ist.

Nach 144 Jahren Indian Tonic Water eine hervorragende Ergänzung, das für noch mehr Abwechslung an den Bars sorgt.

Schweppes Indian Tonic

Die Kohlensäure zischt beim Öffnen der gelben Flasche mit dem 1783 Etikett, die einen großen Wiedererkennungswert hat.

Nosing: Zitrusnote im Vordergrund, auch die Bitterkeit des Chinins kitzelt an der Nase.

Tasting: Viel Kohlensäure, die Bitterkeit sticht hervor, Zitrusgeschmack im Hintergrund.

Abgang: seifig-bitter

Eher für klassische Gins zu empfehlen, die den Gin entfalten lässt. Für komplexe oder florale Gins daher nicht zu empfehlen da das Tonic Water die Aromen des Gins übertönen würde.

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mögliche, passende Gins:

Schweppes Dry Tonic

Natürlich zischt es auch hier aus der Flasche beim Öffnen heraus.

Das Etikett unterscheidet sich nur von der grauen Farbe zum gelben Etikett des Indian Tonic.

Nosing: Sehr leichte Zitrusnote, wirkt schon fast neutral.

Tasting: Auch hier viel erfrischende Kohlensäure, die Bitterkeit übertrifft leicht den sich zurückhaltenden Zitrusgeschmack.

Abgang: zitrushaltig-bitter

Da der Zitrusgeschmack sich dezent zurückhält, wäre das Dry Tonic von Schweppes eher für florale und fruchtige Gins zu empfehlen, da es nicht die teils komplexen Aromen des Gins übertrifft. Es nimmt dem Gin Tonic etwas die Süße, gerade bei sehr fruchtigen und beerigen Gins eine feine Sache.

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mögliche, passende Gins:

Schweppes will wohl den Bedarf an passenden Tonic Water zu den etwas neueren Gin Sorte New Western Dry Gins decken.

In letzter Zeit kommen immer mehr neuere Gin Sorten auf den Markt, die nicht mehr viel mit dem klassischen Wacholder betonten Gin am Hut haben.

 


 

Bildcredit: @SchweppesDeutschland

zuletzt aktualisiert am 26.06.2023

 

Autor: Kosta Mael
Kosta ist Gin-Liebhaber der ersten Stunde. Schon seit den 90er Jahren beschäftigt er sich mit der Wacholderspirituose. Der Hobby Mixologe und Compound-Gin Experte berichtet auf Gin-Liebhaber.de über seine Eindrücke und Erfahrungen rund um Gin, Tonic und der Herstellung von eigenen Kreationen.