Moin moin ihr Gin-Liebhaber. Unser heutiger Testbericht verschlägt uns in den Norden Deutschlands, genauer gesagt nach Schleswig-Holstein. Zu Gast haben wir den Turm Gin aus der DS Produkt GmbH.

Was Äpfel und „Die Höhle der Löwen“ mit diesem Gin zu tun haben, das wollen wir in diesen Testbericht klären.

Tasting & Nosing

Beim ersten Öffnen der Flasche finden wir uns gedanklich auf einer Obstplantage wieder. Die ersten Aromen, die wir wahrnehmen, sind tatsächlich frische Apfelaromen.

Dazu gesellen sich in angenehmer Art und Weise die Nuancen des Wacholders. Abgerundet wird dieser Eindruck von Koriander, Kardamom, scharfem Ingwer und einem Hauch Zimt.

Alles in allem ein recht frisches Aroma. Die enthaltenen Zitrusnoten lassen sich dabei natürlich nicht verschweigen.

Die Frische aus der Nase setzt sich am Gaumen fort. Nach dem ersten Schluck entdecken wir das Apfelaroma wieder, gepaart mit den würzigen Anklängen des Wacholders. Leicht süß meinen wir.

Erst jetzt kommen die Zitrusnoten sowie die Aromen der restlichen Botanicals zum Vorschein.

Durch den enthaltenen Ingwer hat dieser Gin eine leichte, aber dennoch angenehme Schärfe im Abgang. Dieser Abgang zieht sich recht lang und lässt die fruchtigen Aromen, allen voran der Apfel, weiter im Mund verweilen.

Nase: fruchtig-frisch & würzig – Äpfel, Wacholder, Kardamom, Zitrone, Zimt

Zunge: fruchtig-würzig – Wacholder, Äpfel, Zitrone, Ingwer

TURM GIN London Dry Gin - Echt nordisch, echt gut. | Premium...
  • BIO-QUALITÄT - Ausschließlich Botanicals in Bio-Qualität kommen uns in die Flasche
  • EINZIGARTIG - Zusammensetzung aus echten Holsteiner Cox und anderen norddeutschen Botanicals
  • EDEL - Exklusive Rezeptur für ein vollendetes Geschmackserlebnis

Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

passende Tonic Water & Cocktails

Für einen Gin-Tonic haben wir uns für das Schweppes Dry Tonic, das Fever Tree Indian Tonic  und das Thomas Henry entschieden.

Das Fever Tree Indian Tonic harmonierte gut mit den fruchtigen und floralen Noten.

Auch das Thomas Henry harmonierte mit den Zitrusaromen und ließ die Wacholder- und Apfelnoten gut durchklingen, er steuert angenehme Bitterkeit bei.

Durch seine fruchtigen Nuancen eignet sich für eine Gin Tonic auch das Schweppes Dry Tonic , da es die Eigennote des Gins gewähren lässt.

Turm Tonic

  • 4 cl Turm Gin
  • 3 cl Apfelsaft
  • 3 Eiswürfel
  • 2-3 Scheiben Apfel
  • Thymianzweig zum Garnieren

Alle Zutaten mischen und anschließend mit einem Tonic Water auffüllen.

Turm Gin Negroni

Negroni Cocktail mit Turm Gin

Im Negroni beteiligt sich der Turm Gin mit einer satten Wacholdernote und fruchtigen Nuancen. Um ihn zu mixen, werden die Zutaten in ein mit Eis gefülltes Rührglas gegeben und etwa 30 Sekunden gut verrührt.

Daran anschließend wird alles in einen Tumbler, der mit einem großen Eiswürfel gefüllt ist, ab geseiht. Als Garnitur kommen die Orangenscheiben zum Einsatz.

Geschichte und Herstellung

Cox-Äpfel, Wasserturm, Bad Segeberg und Höhle der Löwen, wie passen diese Dinge zusammen? Der Reihe nach.

Die Idee des Turm Gin stammt von einem Bad Segeberger, der jedoch namentlich nicht erwähnt werden möchte. Das respektieren wir. Bei der Erstellung des Rezeptes war klar, dass die Holsteiner Cox-Äpfel die erste Geige spielen sollen.

Wie sollte das jedoch in die Tat umgesetzt werden? Um einen Gin zu kreieren, benötigt man neben einer guten Story, einem einprägsamen Geschmack auch einen Experten in Sachen Destillation, der diesen Geschmack auch garantieren kann.

Nach intensiver Suche wurde man in Fabian Rohrwasser, kein unbeschriebenes Blatt, fündig.

Hergestellt wird er von der DS Produkt GmbH. Hinter dieser Firma steht Ralf Dümmel, der sicher dem ein oder anderen aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ ein Begriff sein sollte.

Damit hätten wir schon 2, aber wo kommt der Wasserturm ins Spiel?

Der Turm Gin versteht sich nicht nur als Hommage an den Obstanbau, sondern auch die Stadt Bad Segeberg und ihrem Wasserturm. Dieser ist in goldener Farbe auf die Flasche aufgedruckt, die an alte nordische Tongefäße erinnern soll.

Insgesamt 15 Botanicals stecken im Turm Gin. Neben den vorher schon angesprochenen Holsteiner Cox-Äpfeln finden sich:

  • Wacholder,
  • Zitronenschalen,
  • Koriander,
  • Orangen-Blüten,
  • Kardamom,
  • Ingwer,
  • Angelikawurzel

und andere Zutaten, die hier aber geheim bleiben sollen, wieder.

Destilliert wird er in der Feingeisterei, der Brennerei von Fabian Rohrwasser auf dem Gut Basthorst vor den Toren Hamburgs. Der Turm Gin kommt mit einer Trinkstärke von 47 % Vol. daher.

Turm Gin barrel aged

Auch im Turm Gin Portfolio: ein Barrel Aged Gin mit Sherry-Note.

Der in Weinfässern gelagerte Tropfen bringt komplexe, vielschichtige, nussige, würzige und fruchtige Noten in Nase und Gaumen.

15 Botanicals, mit dominierender Zitrone, Koriander und den süßlich würzigen Aromen der Sherry-Fässer, kreieren einen intensiven weichen Geschmack.

Der Turm Gin Barrel Aged in der 2020er-Edition eignet sich ideal für puren Genuss, aber auch für diverse Gin Cocktails. Ein Martini oder Martinez wären hier besonders passend.

Fazit

Der Turm Gin verbindet die vorausgesetzt klassischen und typischen Aromen des London Dry Gin mit viel Komplexität, einem stattlichen langen Abgang und einem fruchtigen Apfelbonus on top.

Der Wacholder ist präsent und überlagert auch feinere Aromen nicht.

Geeignet ist der Turm Gin für Fans von klassischen London Dry Gins, aber auch Einsteiger, die es gern fruchtig und frisch mögen, sollten ihn probieren.

Bis auf die fehlende Story (wobei das kein echter Kritikpunkt ist) und die Tatsache, dass die Produktion auf neu-deutsch „outgesourct“ wurde, haben wir am Turm Gin nichts zu meckern, gerade dann nicht, wenn man sich auf einen klassischen, fruchtigen London Dry Gin einlässt.

Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API


Titelbildcredit: Stefan Groenveld

Cocktail-Foto by Riccardo Andolfo on Unsplash

 

Zuletzt aktualisiert am 26.03.2023