Gebrannt im Schwarzwald in klassischen alten Kupferkesseln, haben wir mit dem Huckleberry Gin einen recht jungen, heidelbeerlastigen Tropfen im Tasting.
Ein in der Basis fruchtige-beeriger Dry Gin, handgemacht und traditionsreich – doch wie schmeckt er?
Geschichte & Herstellung des Huckleberry Gin
In Auftrag gegeben wird der Frischling von der Finest Beverages GmbH aus München, im Schwarzwald jedoch destilliert und ins Leben gerufen von Jens Lauckner und Maximilian Elsholtz.
Beide kommen ursprünglich aus dem Getränkehandel und produzieren mit dem Huckleberry Gin einen Tropfen, der Mark Twains Romanfigur augenzwinkernd ganz nebenbei verwendet, um auf das Wichtigste im Leben aufmerksam zu machen – die Freundschaft.
Gebrannt von einem Meisterdestillateur, klassisch und mit 30-jähriger Erfahrung in der Destillierkunst. Den Botanicals wird mittels Mazeration ihr herrliches Aroma entlockt, die Hauptrolle spielen Blaubeeren – engl. „Huckleberrys„.
Der Kupferkessel wird noch mit Brennholz befeuert, das Endprodukt selbstverständlich von Hand abgefüllt und sorgfältig verkorkt.
Auf dem Markt ist die 0,5 L Flasche mit dem stilvollen Etikett übrigens erst seit Dezember 2017.
Nosing & Tasting des Huckleberrys
Nach dem Öffnen der per Hand verkorkten Flasche, nehmen wir sofort einen alkoholischen und beerig-zimtlastigen Duft wahr, der beim zweiten Versuch sanft von Lavendel begleitet wird.
Fruchtig-beerig, süß und leicht würzig kommt uns der Huckleberry in die Nase. Die Alkoholnote verfliegt schnell, wenn der Gin etwas an der Luft atmen konnte.
Erst beim weiteren Schwenken der Nase nehmen wir Wacholder und zarte Hopfenanklänge auf. Angenehm fruchtig und schwer mit bereits bekannten Kollegen aus der Dry Gin / New Western Dry Gin Sparte vergleichbar.
Pur genossen präsentiert sich der „Beeren“-Gin wie erwartet fruchtig, mild und wenig scharf. Würzig und warm wird der Abgang, welcher sich mit Zimt und etwas Koriander sehr passend zur Heidelbeere präsentiert.
Der frische Eindruck in der Nase, findet sich fruchtig, aber wenig aufdringlich auf der Zunge wieder.
Zunge: süß, fruchtig-beerig & würzig – Heidelbeeren, Wacholder, Koriander
Botanicals
Insgesamt werden 22 Pflanzenauszüge für den beerigen Gin verwendet. Neben dem Hauptaromaträger, der Blaubeere und dem typischen Wacholder, finden u.a. noch:
- Lavendelblüten
- Zitronenschalen
- Himbeeren
- Koriander
- Zimt
- Ingwerwurzeln
- Hopfen
- Holunderblüten
- Minze
- und Angelikawurzeln den Weg ins Mazerationsgefäß zum „Einweichen“.
Passende Tonic Water & Cocktails
Für uns die ideale Wahl für einen Huckleberry Gin-Tonic: das Schweppes Dry Tonic.
Mit einem Indian Tonic wie dem Fever Tree, Aqua Monaco oder Thomas Henry kann der G&T schnell zu süß werden.
Auch darum überzeugte das Dry Tonic Water aufgrund der perfekten Betonung des fruchtigen Charakters bei weniger Süße.
Zwar leidet der Abgang etwas unter der vorübergehenden Dominanz des Silberlings von Schweppes, doch kitzelt dieser Filler die volle Beerenpower aus dem Huckleberry.
Letzte Aktualisierung am 2024-12-05 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Etwas mehr Würzigkeit und florale Tiefe schafft man übrigens indes mit einem mediterranen Tonic. Das Fever Tree mediterranean brachte uns im Test genau dieses Geschmacksergebnis in Glas und Gaumen.
Chili Monday
Wenn einem der Montag nicht würzig genug ist, bringt man mit dieser Kombination definitiv Würze in die Woche:
Zutaten & Zubereitung
- 4cl Huckelberry
- 2cl frischer Limettensaft
- 1cl Zuckersirup
- 1 Stk. Chili 🌶
- Filler Ginger Ale
Den Zuckersirup, Limettensaft und Gin in einen Cocktailshaker geben. Einen schmalen Streifen einer mittelscharfen roten Chilischote hinzugeben und alles hart auf Eis shaken.
Nun den Chili Monday in einen Tumbler abseihen und mit Ginger-Ale auffüllen.
Garniert wird dieser Drink mit einer Chilischote und einem Minzblatt.
Generell passt dieser Gin zu fruchtigen, aber auch klassischen Drinks. Für den Bramble Cocktail ist er prädestiniert.
Einem Negroni gibt er zusätzliche Frische und im Gimlet den Ton an.
Fazit: wer’s beerig mag…
Der Huckleberry Gin lässt sich schwer einordnen und vielleicht ist ja auch genau dies beabsichtigt? Mit 44 % Vol. mild, extrem fruchtig und nicht eben nur auf Zitrus- oder andere Südfrüchte betont, nein – die Heidelbeere gibt den Ton an.
Komplexer und tiefgründiger als der Bombay Bramble und fast in einer Liga mit dem Beerenheadliner Brockmans.
Wer beerigen Gin mag und sich nicht daran stört, außer mittelmäßig ausgeprägtem Wacholder, andere klassische Aromen zu vermissen, der liegt mit dem Huckleberry richtig.
Fans von herben, harzigen und trockenen Tropfen werden mit dem eher süß-milden Huckleberry sicher nicht warm.
Für uns der ideale Gin für die besagte Pflege von Freundschaften.
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Mit etwas über 30 € pro 0,5-Liter-Flasche ein durchaus fairer Preis für einen Gin, der so herrlich fruchtig-frisch in Nase und Gaumen ankommt.
Foto Credits: Huckleberry Gin / Finest Beverages GmbH
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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.
Die Bewertung der Produkte erfolgt nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!
Zuletzt aktualisiert am 10.03.2023