Mit diesem blutjungen und auf einer Roggenbasis beruhenden Gin, haben wir ein deutsches Produkt mit 21 Botancials, den Humboldt Rye Dry Gin.

250 Jahre Alexander von Humboldt, anlässlich dieses Jubiläums dachte sich die brandenburgische Spirituosenmanufaktur Spreewood Distillers, der Botanische Garten & das Botanische Museum Berlin, wie wäre es mit einem Gin als eine Art Widmung an den Entdecker Alexander von Humboldt.

Gesagt, getan.

Humboldt Gin: von Spanien bis nach Südamerika

Reisen wir in der Geschichte ein paar Jahre zurück, genau genommen zum 05. Juni 1977. An diesem Tag startete Alexander von Humboldt vom spanischen La Coruña zu einer großen Forschungsreise. Über Teneriffa kam er nach Südamerika, Kuba und Mexiko. Drei Expeditionen sollten wegweisende Entdeckungen hervorbringen.

Insgesamt 5 Jahre sollte es dauern, ehe Humboldt wieder nach Paris zurückkehrte. Im Gepäck waren neben etlichen wissenschaftlichen Aufzeichnungen und diversen Skizzen auch die ein oder andere Probe von exotischen Pflanzen.

Über 3.000 Exemplare zählt die beeindruckende Pflanzensammlung. Etliche dieser gesammelten Pflanzen sind bis heute im Herbarium des Botanischen Gartens in Berlin aufbewahrt. Diese Vielfalt und dieses riesige Archiv an exotischen und außergewöhnlichen Pflanzen war auch die Grundlage für die Inspiration dieses Gins.

Im Gespräch mit Bastian Heuser (einem der Spreewood Distillers), erzählte er uns von einer Kindergartenbekanntschaft:

Steffen, mein Geschäftspartner und unser Destillateur wurde von einem Vater in der Kita angesprochen, der beim Deutschen Historischen Museum arbeitet. Er hatte mitbekommen, dass wir eine Destillerie betreiben und fragte uns, ob wir uns mal zusammensetzen könnten. Ein paar Wochen später haben wir uns dann mit ihm und mit Wissenschaftlern des Botanischen Museums getroffen und sie erzählten uns von ihrer Idee, einen Gin anlässlich 250 Jahre Alexander von Humboldt zu kreieren. Basis sollten Botanicals sein, die Humboldt bei seinen Südamerika-Reisen zum ersten Mal für die Europäer gesammelt und aufgezeichnet hat…

Herstellung & Botanicals

Wie schon erwähnt, ist der Humboldt Gin in enger Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Botanischen Gartens in Berlin entstanden.

Die Spreewood Distillers sind bekannt für ihren Whiskey auf Roggenbasis. Daran hat sich beim Gin auch nicht viel geändert. Ein feines Destillat aus Roggen bildet hier die Grundlage.

Dazu gesellen sich insgesamt 21 weitere Zutaten, wovon 7 Pflanzen sind, die durch Alexander von Humboldt auf seinen Expeditionen gesammelt und das erste Mal nach Europa gebracht wurden. Dazu zählen:

  • Piment aus der Karibik
  • Epazote (Gänsefuß) aus Mexico
  • Chinarinde & Blauer Salbei aus den Anden
  • Congona (ein Zimtpfeffer) von den Kanarischen Inseln
  • Angosturarinde & Guaraná-Samen vom Flussgebiet des Orinoco

Hinzu kommen:

  • Wacholder, Bio, 4- fach farbselektiert
  • Koriandersaat
  • Orangenschalen, süß, Bio, GANZ
  • Zitronenschalen, Bio, geschnitten
  • Lavendel La Blau, Bio
  • Kardamom mit Schale, Bio, ganz
  • Rosenblütenblätter, rosa, Bio, ganz
  • Timut Pfeffer
  • Orangenblütenblätter, süß, geschnitten
  • Lemongras, Bio, geschnitten
  • Zitronenverbene, aloysia citrodora

Nachdem alle Botanicals im Roggendestillat mazeriert (eingelegt) wurden, werden sie anschließend schonend in kupfernen Hybrid Pot Stills redestilliert. Abgefüllt wird der Gin schlussendlich mit einem Alkoholanteil von 43 Volumenprozent.

Rye ist übrigens der englische Begriff für „Roggen“.

Tasting & Nosing

Nach dem Öffnen des grauen Schraubverschlusses (wir mögen ja Korken), verströmt der Humboldt einen zunächst milden Wacholderduft der auf Basis des markant kräftigen Roggenalkohols mitschwingt.

Geben wir ihm etwas Luft zum Atmen, zeigt er uns kräftige und würzige Noten. Hintergründig nehmen unsere Nasen ein fruchtig-florales Aroma wahr. Salbei, Zitrone und Zimt sind präsent, aber sehr dezent eingearbeitet.

Geschmacklich dominieren Wacholder und Zitrone. Kräftig ist er und noch dazu würzig mit einer bitteren Grundnote. Mildere Seiten zeigt uns dieser Dry Gin mit Anklängen von fruchtiger Grapefruit und Orange, kombiniert mit floralen Seitenhieben des Lavendels.

Auch im Abgang bleibt er würzig, Wacholder, Pfeffer und der bittere Tenor der Angosturarinde bleiben zurück.

Der leichten Trübung entnehmen wir, dass der Gin nicht filtriert wurde, was ohnehin nur eine kosmetische Maßnahme darstellt. Hierdurch bleiben bestimmte Aromaverbindungen erhalten.

passende Tonic Water

Humboldt Rye Dry Gin mit Schweppes Tonic Water

Humboldt Gin Tonic in der Goldfisch-Bar Berlin

Von uns wurde der Humboldt Gin Tonic mit 3 verschiedenen Fillern getestet:

Aufgrund der Komplexität dieses Gins funktionierte alle 3 Tonic Wässerchen auf ihre Art. Das Thomas Henry erzeugt ein klassisches Ergebnis, die Bitterkeit wird konserviert und unterstützt, der Humboldt zeigt vermehrt seine herbale und kräftige Struktur.

Mit dem recht leichten Aqua Monaco hatten wir ähnliche Erfahrungen, wobei hier die Zitrone und der fruchtige Anteil des Humboldts etwas besser durch kamen.

Das kohlensäurelastige Schweppes in der trockenen Version, unterstützt fast ausschliesslich die floral-fruchtige Seite des Spreewälders. Würzige Noten bleiben jedoch leider ein wenig auf der Strecke.

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Fazit: ein kraftvoller, würziger Gin der uns mit auf Entdeckerreise nimmt

Wenn gleich dieser Gin eine recht kräftige Alkoholnote in der Nase bereit hält, so kommen dennoch viele der, auch im Hinblick auf die Hintergrundgeschichte ausgesuchten, Pflanzenauszüge gut zur Geltung.

Mit dem Humboldt haben wir einen kräftigen, würzig-floralen Gin mit markanter Zitrusnote und deutlicher Bitterkeit.

Gerade Fans von kraftvollen, würzigen Tropfen kommen hier voll auf ihre Kosten. Wer es etwas milder mag, wird evtl. nicht unbedingt glücklich. Uns gefiel allerdings das komplexe Zusammenspiel von würzig, wacholderlastig, zimtig, scharf und bitter im Abgang.

Erhältlich ist der Roggengin u.a. bei Amazon  oder im Shop von Wacholder-Express.

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probierflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!

 

zuletzt aktualisiert am 05.11.2022