Der Martini Cocktail, ein Drink, der einem wohl beim Thema Cocktails als Erstes in den Sinn kommt. Obligatorisch mit Olive und trotz seiner Einfachheit oftmals falsch interpretiert.
Gerührt oder geschüttelt, mit Gin oder Vodka? Wir fühlen dem Kultgetränk einmal auf den Zahn.
Entstehung & Geschichte des Martini
Schwierig wird es hier eine wirkliche Entstehungsgeschichte zu finden, die auch den Tatsachen entspricht. Auch, weil der wohl bekannteste Cocktail kein wirkliches Standardrezept hat und Größen aus Politik und Film in der Vergangenheit stets ihre eigenen Interpretationen erfanden.
Man vermutet, dass der Bartender Mertinez nach 1850 den ersten Martini im Waldorf-Astoria Hotel New Yorks erschuf. Er nannte ihn jedoch zunächst Mertinez Cocktail.
In Jerry Thomas Rezeptbuch wurde dieser wie folgt aufgeführt:
Man nehme einen Spritzer Bockers Bitter, zwei Spritzer Maraschino, ein Glas mit Old Tom Gin, ein Weinglas Vermouth und zwei Stücke Eis. Das alles wird kräftig geschüttelt und in ein Cocktailglas abgeseiht. In das Getränk gibt man ein Stück Zitrone. Wünscht der Gast das Getränk etwas süßer, so gebe man zwei Spritzer Zuckersirup dazu.
Welche Martini-Varianten gibt es überhaupt?
Viele Bars verzichten nicht selten auf den Klassiker, scheinbar ist er zu simpel? Zu langweilig? Oder den meisten Gästen einfach zu stark?
Aber wie auch ein guter Negroni, kann der Martini als bodenständiger Appetitanreger durchaus mehr als James Bond vor die klassische Frage aller Fragen zu stellen: Gerührt oder geschüttelt?
Martini Dry – standardmäßig mit trockenem Wermut. Klassisch wird hier etwas weniger Wermut als gewöhnlich hinzugefügt.
Perfekter Martini – gleiche Teile trockener wie süßer Wermut
Dirty Martini – mit Oliven in Salzlake/Sole
Vodka Martini – statt Gin wird hier mit Vodka gearbeitet
50:50 Martini – gleiche Teile Gin wie Wermut
Gibson – garniert mit einer Cocktailzwiebel
Parisian – mit 2 gestrichenen Löffeln Creme de Cassis verrühren (nach Harry Craddock 1930)
Vesper Martini – der James Bond Drink mit Vodka, Gin und ursprünglich Kina Lillet, da dieser seit 1987 nicht mehr produziert wird, nutzt man heutzutage überwiegend den Lillet Blanc .
Sweet Martini – mit rotem, süßen Wermut
Das klassische Martini Rezept
Zutaten
- 1 cl trockener Wermut
- 5 cl Gin
- 1 oder 3 Oliven oder Zitronenzeste
- Cocktailglas
Den Gin und Wermut in ein Rührglas mit Eis geben, vorher das Cocktailglas mit Crushed Eis gut vorkühlen.
Nun den Drink verrühren und in das gekühlte Glas ohne Eis über einem Sieb abseihen. Anschließend mit einer Zitronenzeste oder Olive garnieren und genießen!
Welcher Gin eignet sich besonders?
In den klassischen Drink gehört sich ein trockener, zitruslastiger und gern auch kräftiger Gin. Der Tanqueray, Hirschberg, BOAR, Schrödingers Katzen Gin, Brooklyn, Berry Bros & Rudd, Juniper Jack, Nikka Coffey, Siegfried, Sipsmith London Dry, Saigon Baigur oder Irving Gin sind zum Beispiel passende Kandidaten.
Letztlich kann man den Martini natürlich mit dem Charakter des Gins geschmacklich steuern.
Mit dem blumig-frischen, würzigen und zitruslastigen Inverroche Verdant Gin lässt sich ein komplexer und weicher Martini erzeugen.
Mehr Wacholder & Zitrone? Dann eignen sich viele London Dry Gins wie der Bombay Sapphire Premier Cru Murcian Lemon, ein Lind & Lime oder der Mermaid Gin.
Fruchtiger und milder? Dann ist ein New Western Dry wie der Ginkubbation, Bobbys, Amuerte oder Huckleberry unser Vorschlag.
Besonders fruchtig und auf Zitrusnoten fokussiert wird der Martini mit dem Neeka oder Mandarina Gin.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-13 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Wird er nun gerührt oder geschüttelt?
DIE Frage schlecht hin und gute Barkeeper wissen, dass ein Martini nicht geschüttelt wird.
Denn auch wenn 007 seinen Vodka Martini geschüttelt bevorzugt, so verbinden sich Vodka bzw. Gin durch Rühren allein schon perfekt mit Wermut.
Zudem trübt sich der Alkohol beim kräftigen Shaken durch Luftblasen. Eissplitter sorgen zusätzlich für fehlenden Durchblick – klar muss er sein, dieser klassische Drink.
Photo by Aditya Saxena on Unsplash
zuletzt aktualisiert am 29.06.2024