Fruchtige Gins sind ganz einfach beliebt, doch nicht immer wissen die modernen Interpretationen zu überzeugen.

Gut, dass es Brennereien gibt, die diesem Trend etwas Handfestes entgegenzusetzen haben. So auch die Gebrüder Henrich aus Kriftel in Hessen.

Mit dem Mandarina Dry Gin haben sie, im Sinne ihrer Großeltern, eine echte Fruchtbombe im Repertoire. Was der Mandarina Gin aber noch kann und wie man ihn am besten trinkt, könnt ihr im Folgenden Test erfahren.

Tasting & Nosing

Nicht ganz unvoreingenommen geht man bei diesem Gin nicht an die Verkostung heran, denn man erwartet beim Namen „Mandarina“ ja förmlich eine Fruchtexplosion.

Nach dem Entfernen des Korkens wurden wir nicht enttäuscht, ein wirklich intensiver aber angenehmer, fruchtiger Duft presst sich förmlich durch den Flaschenhals.

Mandarinen, verschiedenste Zitrusnoten, die es erstmal einzuordnen gilt und ein unterschwellig mitschwingender Wacholder machen sich breit.

Neben den Mandarinenaromen, bemerken wir Limettentöne, Grapefruitnoten, einen Hauch Thymian und einen leicht würzigen Charakter.

Auf der Zunge setzt sich dieses fruchtige Konzert fort, nicht süß, jedoch komplex in der Ausprägung diverser Zitrusaromen. Der Wacholder spielt hier nur eine Nebenrolle, wird jedoch durch würzige und scharfe Aromen gut vertreten.

Im langen Abgang ist der Mandarina von einer leichten, würzigen Schärfe (Ingwer) geprägt und hinterlässt neben fruchtigen Noten eine Spur Wacholder, die von Lakritztönen getragen wird.

Nase: fruchtig-frisch & würzig – Mandarinen, Zitronen, Thymian, Grapefruit, dezenter Wacholder

Zunge: fruchtig-komplex – Mandarinen, Limetten, Zitrusnoten, Grapefruit, Ingwer, Lakritz (Süßholz), Wacholder

Passende Tonic Water & Cocktails

Für diese „Fruchtbombe“ haben wir uns bewusst für 3 eher trockene Tonic Water entschieden:

In Kombination mit dem trockenen Filler von Schweppes, hatten wir einen enorm fruchtigen und leicht bitteren Drink im Glas. Nicht süß, leicht herb, aber aufgrund der grobperligen Kohlensäure nicht ganz perfekt.

Das afrikanische Barker & Quin Tonic ist bekannt dafür, gerade würzige Noten zu betonen. Der Gin Tonic wurde etwas süßer als beim Schweppes, jedoch auch komplexer und ausgewogener.

Am nächsten dran war für uns das Indian Tonic von Fever Tree. Der Filler ließ dem Mandarina genug Spielraum, ohne zu süß oder dominant aufzutreten. Die Zitrusnoten des Tonic Waters harmonierten mit denen des Gins und auch der Wacholder ließ sich kurzzeitig auf der Zunge nieder.


Mandarina Pegu Club (New York Stil)

Orangener Pegu Club C

Zutaten

  • 4 cl Gin
  • 1,5 cl frischer Limettensaft
  • 1,5 cl Dry Curacao
  • 1 Spritzer Angostura Bitter
  • 1 Spritzer Orange Bitter

Wie gemacht für diesen Klassiker, denn die fruchtigen Aromen des Gins verflechten sich hier enorm stimmig mit den Zutaten des Pegu Clubs.

Für einen Mandarina Pegu Club werden alle Zutaten in einen mit Eis gefüllten Shaker gegeben. Den Drink hart shaken und in ein vorgekühltes Glas abseihen. Wir empfehlen eine Cocktailschale, auch als Coupette Glas bezeichnet.

Garniert wird mit einer Orangen- oder Limettenzeste.


Außerdem eignet sich der Mandarina Dry Gin als Zutat für den Singapore Sling, einen Gimlet oder auch für eine besonders fruchtige Version des Dry Martini.


Story & Herstellung

Die Geschichte beginnt eigentlich vor gut 50 Jahren im Jahre 1983. In diesem Jahr erhielt Horst Henrich, der Vater der beiden Brüder Holger und Ralf Henrich, welche die Schöpfer des Mandarina Gins sind, das Brennrecht für Obstbrände.

Seit dem wird in der familieneigenen Brennerei gebrannt.

Neben den bekannten Obstbränden, Rum und Whisky wollten die beiden Brüder die Produktpalette noch etwas erweitern und so fand, neben anderen Ginsorten, auch der Mandarina seinen Weg in das Inventar der Brennerei.

Man mag zwar annehmen, dass es doch ein leichtes wäre, einfach die Obstsorten aus dem eigenen Anbau für die Gin Herstellung zu nutzen, aber die zwei Brüder hatten da eine andere Idee. Sie setzen lieber auf sonnen gereifte Mandarinen, daher auch der Name des Gins.

Insgesamt finden 11 Botanicals ihren Weg in die Flasche. Dazu zählen:

  • Mandarinen
  • Wacholder
  • Orangen
  • Limetten
  • Thymian
  • Ingwer
  • Grapefruit
  • Blutorange
  • Zitronengras
  • Zitronenmelisse
  • Süßholzwurzel

Alle 11 Botanicals werden in einem aus landwirtschaftlichem Ursprung hergestelltem Neutralalkohol mazeriert und letztendlich mit einer Trinkstärke von 41 % Vol. abgefüllt.

Fazit

Weniger Wacholder, aber viel Frucht. Ein Gin, der es versteht, verschiedenste Fruchtaromen und Zitrusnoten miteinander zu verflechten. Im Vordergrund steht ganz klar die Mandarine, die, neben weiteren Früchten, von einem hintergründigen Wacholder und weiteren würzigen Tönen getragen wird.

Nicht nur, aber bestens geeignet für den Sommer und für Freunde fruchtiger Gins. Der Mandarina ist pur genial, mit einem trockenen Tonic Water süffig und in leichten Gin-Cocktails eine passende Zutat.

Erhältlich in der Mandarinen Gin im Shop der Brennerei Henrich und bei Wacholder Express.


Bildcredit: Brennerei Henrich

Cocktailbild im Text: Christopher Alvarenga on Unsplash

 

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt objektiv und nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!