Bei unserem heutigen Testbericht begeben wir uns auf eine Reise ans Kap der Guten Hoffnung, denn der Unit 43 Dry Gin aus Südafrika hat den Weg aus der Destillerie in unser Glas gefunden.

Welche Zutaten ihn besonders machen und wie das Thema Recycling mit diesem Gin zusammenpasst, dazu gleich mehr.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Tasting & Nosing

Gibt man den Gin zum Gin-Tasting in ein Glas und lässt ihm etwas Zeit zum Entfalten, dann vernimmt man recht zügig eine angenehme Gewürznote.

Diese wird umgarnt von einem dominanten Wacholderaroma. Abgerundet wird dieses würzige Profil von frischen Zitrusnoten.

Beim Schwenken des Glases wirkt der Gin recht ölig, aber nicht zu übertrieben. Dieses Ölige setzt sich auch am Gaumen fort.

Die würzigen Fynbosaromen kommen deutlich zur Geltung. Man fühlt sich geschmacklich ans Kap der Guten Hoffnung versetzt.

Der Wacholder lässt sich aber nicht die Show stehlen und setzt sich mit seinen typischen Nuancen gekonnt in den Mittelpunkt.

Diese Komposition wird abgerundet durch Buchu und einer leichten Schärfe, kommend von den Paradieskörnern.

Der Abgang ist eher sanft und wird hauptsächlich von den Zitrusnoten geschaffen, welche auch noch eine kurze Zeit nachhallen.

Nase: würzig-komplex – Fynbos, Koriander, Wacholder, Zitrone

Zunge: Wacholder, herbale & florale Kräuternoten (Fynbos), Zitrone, Kardamom, Pfeffer

Was aber ist Fynbos?

Fynbos ist ein niederländischer Begriff (fijnbosch) der so viel bedeutet wie „fein verästelter Busch„. Er beschreibt eine Zusammenbündelung von krautartigen Pflanzen, die tatsächlich nur in Afrika vorkommen.

Und wie schmeckt Fynbos? Generell recht komplex, würzig, kräuterig, etwas an Kamille und Blüten erinnernd bis hin zu süßlich.

passende Tonic Water & Cocktails

Für einen Unit43 Gin Tonic haben wir uns folgende 3 Tonic Water herausgesucht:

Mit dem Thomas Henry hatten wir einen kräftigen & würzigen Drink mit ordentlicher Wacholdernote, die von der Bitterkeit des Fillers gut getragen wird.

Das ebenfalls aus Afrika stammende Barker & Quin Tonic ist ein komplex fruchtiger Gegenspieler für den Unit43, welches dem Gin enorm viel Raum lässt und ihn durch Orangen & Grapefruitnuancen ergänzt.

Auch das 1724 passte im Test gut, es schafft eine gute Balance zwischen den herbalen Noten und der eigenen Zitrusfrische des Fillers. Im Endergebnis wird der Gin Tonic jedoch etwas süßer.

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Unit 43 Gin Basil Smash

grüner Basil Smash Cocktail mit dem Unit 43 Dry Gin

  • 6 cl Unit 43 Gin
  • 10-15 Basilikumblätter mit Stiel
  • 2 cl frischer Zitronensaft
  • 2 cl Zuckersirup / Gomme 

Ein würziger Gin passt zu einem ebenso würzigen Drink. Für den Basil Smash wird das Basilikum, Zuckersirup und Zitronensaft mit einem Stößel zerdrückt.

Alles gut 10 Minuten ziehen lassen und die Zutaten dann inklusive des Gins in einen Shaker geben.

Den Drink nun kräftig für 10-15 Sekunden auf Eis shaken und in einen mit Eiswürfeln gefüllten Tumbler abseihen.

Den Basil Smash anschließend mit 3 Basilikumblättern garnieren und genießen.


Aufgrund seines würzig-kräftigen Auftretens, passt der Unit43 zu klassischen und ebenso kräftigen Gin Cocktails.

Im Negroni, Last Word, Monkey Gland, der White Lady, dem Gin Buck und einem Bijou kann er sich behaupten.

Für fruchtige und süßere Drinks eignet sich der Unit 43 weniger.


Geschichte und Herstellung

Die Kombination aus Leidenschaft und Handwerk ist nicht nur in der Brennkunst die Grundlage für eine hohe Qualität. Diese Kombination schafft es, die einzigartige Fauna Südafrikas in einem Gin einzufangen und ins Glas zu transportieren.

Die Väter des Unit 43 wollen jedoch nicht nur das Aroma Südafrikas verbreiten, sondern haben sich auch auf die Fahne geschrieben, ihren Gin und alles drumherum ökologisch zu gestalten.

Jason Holtzhausen und Bruno Ostoja heißen die Gründer und teilen, neben der Familie, denn sie sind Onkel und Neffe, auch die Leidenschaft für Spirituosen und alte Materialien zu recyceln.

Find and refine„, also finden und verfeinern ist das Motto der beiden. Dieser Antrieb, alten Dingen neues Leben einzuhauchen, brachte die beiden auch dazu, ihre Destille, die auf den Namen „Sylvia“ hört, aus überwiegend recycelten Materialien zu bauen und das auch noch in Eigenregie.

Der Name stammt übrigens von ihrer Mutter bzw. Großmutter.

Flasche Unit43 Gin mit brennendem Etikett

Bleibt nun noch zu klären, wo der Name für den Gin herkommt. Der Standort der Destille befindet sich in einem Industrie-Suburb in Kapstadt. Diese Gebiete sind gewöhnlich in Units unterteilt.

Das ursprüngliche Grundstück war für die Ambitionen der beiden jedoch zu klein, sodass sie noch eine weitere Unit, die Unit 43, anmieteten.

Dass Unit im Englischen für Einheit und damit für den Familienzusammenhalt der beiden Erfinder steht und dass der Gin nach der Destillation eine Trinkstärke von 43 % Vol. aufweist, sind dabei noch nette Nebeneffekte und erklären den Namen über die Unit 43 hinaus.

Bevor man sich überhaupt Gedanken über den Namen machen konnte, standen unzählige Stunden des Experimentierens an. Ganze zwei Jahre und 200 Rezepte waren vonnöten, bis der Unit 43 Gin seine endgültige Rezeptur hatte.

Wacholder ist die Hauptzutat, jedoch spielen die Fynbos-Zutaten auch eine große Rolle. Diese wachsen nur in der Region Cape Floral Kingdom.  Dazu gesellen sich noch Zutaten wie Koriander, Paradieskörner und Zitrusfrüchte.

Besonders hervorzuheben sei hier noch die Buchu-Pflanze. Diese verleiht dem Unit 43 Gin eine besondere Würze und ihr wird zudem noch eine heilende Wirkung zugesprochen.

Das Thema Nachhaltigkeit und Recycling spiegelt sich auch in der Flasche wider. Man kann ihr getrost den Spitznamen Black Beauty geben, denn es handelt sich hierbei um eine schöne schwarze Keramikflasche.

Diese wird in Handarbeit in Papier eingewickelt, welches die wichtigsten Informationen des Gins aufweist. Die Verpackung ist dabei sogar zu 99 % recycelbar.

Kleiner Tipp am Rande, man kann die leere Flasche wiederverwenden, zum Beispiel als Kerzenständer.

kleiner Fun Fact am Rande

Buchu als eines der Hauptbotanicals haben die beiden Erfinder eher durch Zufall bei einer Panne in den Bergen entdeckt.

Fazit

Komplex, würzig und typisch afrikanisch. Doch was bedeutet typisch afrikanisch?

In erster Linie die Verwendung und Charakteristik von Fynbos sowie Buchu, welche sich im Geschmack widerspiegelt. Der Wacholder fällt dabei nicht hinten herunter und gliedert sich gut balanciert ins würzig-herbale Gesamtkonstrukt ein.

Zitrusaromen runden diesen Eindruck ab. Ein Gin für Freunde würziger, kräftiger und markanter Tropfen.

Pur definitiv empfehlenswert, wenn man es kräftig mag. Einen recht ähnlichen Charakter weist übrigens auch der NamGin auf, der ebenfalls aus Afrika stammt.

Erhältlich ist der Unit43 Dry Gin u.a. auf Amazon , aber auch im Shop von Wacholder Express.

 


Titelbildcredit: Unit43 Dry Gin

Basil Smash Cocktail: Nikita Tikhomirov on Unsplash

 

Zuletzt aktualisiert am 10.12.2022