Beim Gin Sul handelt es sich um einen in Hamburg-Altona destillierten und portugiesisch inspirierten Gin – Made in Germany.
In diesem Tasting beantworten wir die Fragen, wie er schmeckt, was diesen Gin so besonders macht und was es mit dem Wort „Saudade“ auf der Flasche auf sich hat.
- HAMBURGER GIN: In der Altonaer-Spirituosen-Manufaktur wird Gin Sul mit viel Liebe und von Hand...
- DER DUFT PORTUGALS: Wer einmal auf den Steilklippen der Westküste Portugals dem zarten Duft von wildem...
- DIE SCHÖNHEIT DES EINFACHEN: Nur echt in der weißen Tonflasche abgefüllt. Die dicke Keramik der aus...
Letzte Aktualisierung am 2024-12-05 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Tasting & Nosing
Führt man sich die Geschichte des Gin Suls zu Gemüte, geht man mit der Erwartung heran, das Mittelmeer in irgendeiner Art und Weise in Geschmack und Geruch wiederzuerkennen.
In der Nase ist er fruchtig-frisch, klassisch und würzig. Wacholder dominiert angenehm, neben Zitrone und blumigen Anteilen. Auch kräuterlastige, harzige Aromen lassen sich wahrnehmen.
Auf der Zunge dann die schmackhafte Bestätigung: kräftiger Wacholder, umgarnt von frischen Zitrusnoten. Fruchtig- klassisch und im Abgang sehr trocken und harzig.
Zunge: fruchtig-würzig – Zitrone, Wacholder, Koriander, Rosmarin
Credit: Christian Kaufmann.
Passende Tonic Water & Cocktails
Für einen Gin Sul Gin Tonic haben wir uns 3 verschiedene Tonic Water zur Brust genommen:
- Fever Tree mediterranean
- Aqua Monaco Tonic
- Thomas Henry
Das mediterrane Fever Tree passt aufgrund seiner zurückhaltenden Art ideal zu den feinen Kräuternoten und der Zitrone des Gins.
Mit dem Aqua Monaco gehen blumige Noten eher unter, die Zitrone und der Wacholder profitieren hier ähnlich wie die harzig-würzigen Anteile des Sul.
Der klassische Thomas Henry betont durch seinen bitteren Charakter gerade den Wacholder enorm. Feinere Nuancen gehen hier allerdings durch den hohen Chininanteil eher unter.
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Wir empfehlen das Fever Tree mediterranean für einen komplexen Gin Tonic, der die Aromen unserer Meinung nach am besten auf Zunge und Gaumen transportiert.
Gin Sul Basil Smash
- 6 cl Gin Sul
- 10-15 Basilikumblätter mit Stiel
- 2 cl frischer Zitronensaft
- 2 cl Zuckersirup
Für diesen frisch-süßen und zitruslastigen Drink, den Basilikum, Zuckersirup und Zitronensaft mit einem Stößel zerdrücken.
Das Ganze etwa 10 min ziehen lassen und anschließend alles, inklusive des Gins, in einen Cocktail Shaker geben.
Die Zutaten nun kräftig für 10-15 Sekunden auf Eis shaken und in einen mit Eis gefüllten Tumbler abseihen.
Garniert wird der Basil Smash mit den übrigen Basilikumblättern.
In Gin-Cocktails kommt gerade die Zitrone zur Geltung.
Deshalb passt der Gin Sul ideal zu klassischen Drinks wie dem Dry Martini, Gimlet oder Gin Fizz (siehe auch: herbale Gin Fizz Varianten).
Im Negroni macht er als Gegenspieler eine besonders gute Figur und in einem Bramble oder Bloodhound stellt er eine gute Balance zwischen süß-fruchtig und zitruslastig her.
Gin Sul – Story & Entstehung
Ins Leben gerufen wurde der Gin Sul, übrigens ein Vertreter der Dry Gins, vom Hamburger Stephan Garbe.
Garbe, eigentlich ein gelernter Werbetexter, hatte eine gut laufende Agentur, die unter anderem dem damaligen Bürgermeister von Hamburg Ole von Beust zum Sieg verhalf.
Es hagelte Aufträge über Aufträge, aber irgendwann, da kam der Point of no return. Stephan konnte nicht mehr, fühlte sich einfach ausgebrannt. Also verkaufte er 2009 seine Werbeagentur.
Er nahm sich Zeit für seine Kinder und reiste nach Portugal. Dort erkundete er das Land auf eigene Faust mit einem Wohnmobil.
Während dieser Reise kam er an einem kleinen Ort namens Odeceixe an der Costa Vicentina, an deren Küstenstreifen Wacholder nahezu wuchert, vorbei.
Laut eigenen Aussagen habe er sich in diesen Ort verliebt. Dabei kam ihm der Gedanke, ob es denn überhaupt einen portugiesischen Gin gibt. Er konnte sich nicht erinnern.
Und so fasste er den Entschluss einen eigenen portugiesisch angehauchten Gin zu kreieren.
Ursprünglich wollte Garbe den Gin tatsächlich direkt in Portugal herstellen. Da die bürokratischen Hürden ihm jedoch leider einen Strich durch die Rechnung machten, entschied er sich dafür den Gin Sul in seiner Heimat Hamburg zu produzieren.
Stephan Garbe wäre aber nicht Stephan Garbe, wenn er als gelernter Werbetexter nicht wissen würde, den Gin Sul geschickt in Szene zu setzen.
Abgefüllt wird er in 500 Milliliter großen Steinkrügen mit auffällig blauer Schrift. Gelernt ist eben gelernt.
Über dem Schriftzug „distilled in Hamburg“ prangt ein Wort, welches man nicht so wirklich eindeutig übersetzen kann. Dort steht „Saudades„. Es bezeichnet eine Mischung aus Sehnsucht, Fernweh und Melancholie.
Herstellung & Botanicals bleiben authentisch
Obwohl der Gin in Hamburg hergestellt wird, bleibt die Verbindung zu Portugal dennoch deutlich bestehen.
Alle 14 Pflanzenauszüge des Gin Suls werden hauptsächlich von der Costa Vincentina im Südwesten Portugals importiert.
Zu den im Gin Sul enthaltenen Botanicals zählen unter anderem:
- Wacholder
- Zitronenschalen
- Rosmarinzweige
- Koriander
- Lavendel
- Zimt
- Blätter der Zistrose
Der Zistrose wird übrigens eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben – na dann Prost!
Diese und andere Botanicals werden mazeriert (eingeweicht) und in einer Kupferkernblase destilliert. Diese handgefertigte Kupferkernblase aus dem Hause Arnold Holstein hat ein Fassungsvermögen von nur 100 Litern.
Auf der Webseite von Gin Sul wird sogar von einer „homöopathischen Füllmenge“ im Vergleich zur restlichen Industrie gesprochen.
Das ist aber so gewollt, da es so möglich ist sehr langsam und in kleinen Durchgängen zu destillieren, was den Aromen auf ihrem Weg ins Geistrohr mehr Zeit und Platz zur Entfaltung bietet.
Auf ihrem Weg in das Geistrohr müssen sich die Alkoholdämpfe ihren Weg durch den sogenannten Anisateur kämpfen. Dabei handelt es sich um einen Geistkorb, welcher bei der Destillation des Gin Suls beispielsweise mit frischen Zitronenschalen, Rosmarinzweigen und Rosenblättern befüllt wird.
Nach der Destillation wird der Gin Sul auf seine endgültigen 43 % Vol. Trinkstärke gesetzt und in die oben schon angesprochenen 500 Milliliter fassenden Steinkrüge abgefüllt.
Zur Herstellung hat sich Stephan Garbe übrigens bewusst für das kalte, klare und weiche Wasser aus der Lüneburger Heide entschieden
Stellt sich nur die Frage wo, neben den importierten Botanicals, die Verbindung zu Portugal bleibt. Für eine besondere Bindung sorgen die an den Steilküsten Portugals wachsenden Zitronensträucher.
Zur Destillation werden jedoch nicht die Blüten und Blätter verwendet, sondern das sogenannte „Ladanum„, das Harz, welches die Blätter absondern.
Fazit: Gin, der mediterranes Feeling mit deutschen Werten verbindet
Beim Gin Sul handelt es sich um einen Dry Gin hergestellt in Deutschland, welcher durch seine Botanicals dennoch einen direkten Bezug zu Portugal aufweist.
Er hat einen angenehm langen Abgang und weiß mit seinem portugiesisch angehauchtem leichtem Zitrusaroma zu überzeugen.
Liebhaber von mediterranen, milden Gins sind mit dem Sul genau richtig. Wer den Gin Mare mag, wird auch mit diesem Gin glücklich.
Nicht umsonst wird er in der von Jörg Meyer betriebenen Bar „Le Lion„, in die es nur ausgewählte hochwertige Produkte schaffen, kredenzt.
Für knapp über 30 € auf 0,5 L spielt er im mittelpreisigen Sektor mit, braucht sich aber auch vor den Platzhirschen im Premium Segment keineswegs zu verstecken.
- HAMBURGER GIN: In der Altonaer-Spirituosen-Manufaktur wird Gin Sul mit viel Liebe und von Hand...
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Bildcredit: Gin Sul
Cocktailbild: by Johann Trasch on Unsplash
zuletzt aktualisiert am 26.02.2023