Der Sir Chill Gin setzt neben Vanille und Mandeln auf Tabak als Highlight und stammt aus der immer populärer werdenden Sparte der „New Western Dry Gins“.
Mit gerade einmal 37,5 & Trinkstärke kommt dieser belgische Tropfen mild und komplex ins Glas – doch wie harmonieren Gin und Tabak?
Inhaltsverzeichnis
Tasting & Nosing
In der Nase schlug uns eine sehr ausbalancierte Kombination aus Vanille, Muskat, leicht fruchtigen Nuancen und Koriander entgegen.
Der Wacholder hielt sich dabei deutlich im Hintergrund.
Geschmacklich ist der Gin weich, trotz der minimalistischen Botanicalauswahl komplex und mild.
In der pur Verkostung nahmen wir ein wohliges Vanillearoma war, danach zeigten sich Mandarine und Mandeln.
Wacholder und Koriander schließen sich stilvoll, wenn auch zurückhaltend an. Den krönenden Abschluss bieten die süß-herben Aromen der Tabakpflanze.
Zunge: würzig-süß & herb – Vanille, Wacholder, Tabakaromen
- SIR CHILL Gin ist ein angenehm milder Gin, weich auf der Zunge und sehr aromatisch. Süße Noten...
- Die zum Aromatisieren verwendeten Botanicals sind Wacholder, Koriander, Mandarine aus Brasilien,...
- Grundlage für den SIR CHILL ist Alkohol aus 100% belgischem Getreide. In diesem werden die Botanicals 48...
- SIR CHILL Gin steht für echte traditionelle Handwerkskunst, denn sämtliche Produktionsvorgänge...
Letzte Aktualisierung am 26.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
passende Tonic Water & Cocktails
Für den Sir Chill Gin Tonic haben wir uns 3 Tonic Water zum testen herausgesucht:
- Thomas Henry Tonic
- Fever Tree mediterranean Tonic
- Schweppes Dry Tonic
Wir haben bewusst 3 völlig verschiedene Filler benutzt und hatten mit dem Thomas Henry einen zwar kräftigen, jedoch außer etwas in Zitrone und Wacholder betonten Drink nichts besonderes im Glas.
Wie so oft, hob das trockene Schweppes die eher fruchtigen Noten hervor. Die dominante Kohlensäure überdeckte jedoch auch einige der feingliedrigen Aromen.
Am geeignetsten erachten wir jedoch das mediterrane Tonic von Fever Tree. Es nimmt sich optimal zurück und ergänzt die im Sir Chill vorhandenen würzigen, herben und süßen Noten.
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Durch die sehr schwach ausgeprägte Wacholdernote passt der Sir Chill am ehesten zu Gin Cocktails, bei denen der Gin nicht zwangsläufig im Vordergrund stehen muss.
Gut vorstellbar ist der Belgier daher in einem French 75. Einen Versuch Wert im fruchtigen Pegu Club, Gimlet und aufgrund seiner würzigen Aromen und der Vanille ideal in einem Glüh Gin Rezept.
Geschichte
„The gin and tonic has saved more Englishmen‘s lives and minds, than all the doctors in the Empire.“ – Sir Winston Churchill
Sir Winston Churchill dürfte jedem ein Begriff sein. Neben einer Vorliebe für Spirituosen, hatte der ehemalige britische Premierminister auch ein Fabel für Zigarren.
Warum also nicht Gin und Tabakaroma mischen dachten sich Bart Notenbaert und Jurgen Demeulemeester, Gründer des Sir Chill und passionierte Zigarren- und Gin-Liebhaber.
Nach Monaten des Probierens war die Rezeptur endlich perfekt und das Tabakaroma wurde mit ihrem intensiven herben Aroma integriert.
Der Sir Chill ist ein Vertreter der Kategorie New Western Dry Gin.
Sein Aroma entsteht durch die Komposition aus gerade einmal 6 Botanicals:
- Wacholder
- Koriander
- Mandarine aus Brasilien
- gemahlene Mandeln aus Afrika
- Bourbon Vanille aus Indien
- aromatisches Extrakt der Tabakpflanze
Hergestellt wird er in Belgien. Es wird bewusst auf den Zusatz von Farb- oder Geschmacksstoffen verzichtet.
Die Herstellung dieses Gins sowie das Labeln geschieht ausschließlich in Handarbeit.
Die 6 Botanicals werden insgesamt 48 Stunden der Mazeration (einweichen der Zutaten) in 100 % Alkohol ausgesetzt und anschließend in der alten Alambic Kupferdestille gebrannt.
Fazit
Dieser belgische Gin ist mit Sicherheit nicht für jeden Gin-Liebhaber geeignet. Wenig Wacholder, viele untypische Aromen und kaum klassische Noten missfallen sicherlich den London Dry & Wacholderpuristen.
Wenn man sich darauf einlässt, entdeckt man jedoch völlig neue und durchaus interessante Geschmacksrichtungen.
Es hilft, beim verkosten den Gedanken an bekannte und typische Gins über Board zu werfen.
New Western Dry muss kein invasiver Trend sein, der klassische und gewohnte Destillate verdrängt. Ein paar dieser Gattung sind gut umgesetzt und wirklich auf ihre Art besonders.
Aus diesem Grund kann es sich lohnen diesen Belgier einmal zu probieren und sich danach vielleicht mal völlig objektiv und ohne direkten Vergleich eine Meinung zu bilden.
Erhältlich ist der Sir Chill u.a. auf Amazon und Wacholder Express.
Titelbild: Nicole Kubbat
zuletzt aktualisiert am 01.03.2022