Der Schwarzwald, Schmelztiegel für Gin und fast schon prädestiniert für den ein oder anderen prominenten Tropfen.

So will auch der WUTACH London Dry Gin, aus der Traditionsbrennerei Indlekofer, in dieses Horn blasen.

Nase & Gaumen

In der Nase dominieren Anis, Zimt und hintergründig eingearbeiteter Wacholder. Klassisch bis würzig-blumig und bereits im Nosing recht komplex.

Auf der Zunge und pur verkostet kommt uns erneut ein kräftiger Anis-Ton, zusammen mit zitrusbetonten, würzig-fruchtigen Noten unter. Der Wacholder lässt sich etwas bitten, bildet jedoch den lang anhaltenden, von Zitrone und Lavendel flankierten Abgang.

Insgesamt ein waschechter London Dry Gin, mit angenehmen aromatischen Abstechern zu würzig-fruchtig und blumigen Seitenhieben.

Mittelmäßig komplex, kaum scharf und mit vernünftiger Wacholderuntermalung bestückt.

Nase: fruchtig, frisch – Zitrone, Orange, Anis, Zimt

Gaumen: würzig-fruchtig – Anis, Wacholder, Zitrone, Zimt & Koriander

19 Botanicals & jede Menge Handarbeit

Seit gut 65 Jahren wird in der Tradions- und Familiendestillerie gebrannt. Direkt im Wutachtal gelegen, in welchem der gleichnamige Nebenfluss des Rheins und Namensgeber dieses Gins, die Wutach, fließt.

Marco Indlekofer führt die Brennerei seit 3 Jahren und bereits in vierter Generation. Sein Vater Reinhold unterstützt dabei nach wie vor.

Mächtig stolz ist der Familienbetrieb aber nicht nur auf den Gin, feine Obstbrände, Barrel Aged Gin und Liköre, gehören ebenso zum Sortiment.

Die Botanicals werden mehrere Tage mazeriert (eingeweicht). Dies geschieht laut Marco Indlekofer jedoch nicht komplett, sondern in mehreren Schritten und in verschiedenen Alkoholstärken.

Destilliert wird der WUTACH Gin in einer Arnold Holstein Kupferbrennblase.

Der WUTACH wird mit Quellwasser aus dem Schwarzwald produziert und letztlich mit einer Trinkstärke von 43 % Vol. abgefüllt.

Brennanlage des WUTACH Gin

Brennanlage des WUTACH Gin – Bildrechte Destillerie Indlekofer

zu den 19 Pflanzenauszügen gehören u.a.:

  • Wacholder
  • Zitrone
  • Orangen
  • Koriander
  • Kubebenpfeffer
  • Lavendel
  • Sternanis
  • Zimt
  • Süßholz
  • Angelika Wurzel
  • und Schinusbeeren

… der Rest ist gut gehütetes Betriebsgeheimnis.

Passende Tonic Water & Cocktails

Gerade im Gin Tonic konnte der Schwarzwälder punkten, gesetzt dem Fall die Tonic-Auswahl stimmt. Von uns wurde der WUTACH mit folgenden 3 Fillern probiert:

Was klingt wie eine Phrase, ist tatsächlich keine, denn alle 3 Tonic Water funktionierten auf ihre Weise sehr gut.

Das liegt natürlich auch daran, dass ein London Dry Gin mit genügend Eigenaroma punktet und die 3 Zugaben durchaus universellen Charakter besitzen.

Das Thomas Henry ergab einen bodenständigen, klassischen Drink, der durchaus die beschriebenen Noten zur Geltung kommen ließ. Anis, moderater Wacholder und recht trocken.

Mit dem Aqua Monaco wurden die Zitrusaromen etwas deutlicher hervorgehoben. Blumig, im Mittelteil und Abgang Wacholder und durchaus lecker in dieser Kombination.

Würziger wurde es mit dem mediterranen Fever Tree . Das zurückhaltendste Tonic in der Runde, ließ gerade den würzigen Aromen mehr Raum.

Von floral-würzig, bis harzig-zitrisch erstreckte sich hier die Bandbreite der von uns wahrgenommenen Noten.

Müssten wir uns entscheiden, würden wir dem Thomas Henry und Fever Tree mediterranean den Vortritt geben.

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Klassischer Gin = klassische Cocktails?

Grundsätzlich schon, gerade mit den beliebten Oldies: Dry Martini, Negroni oder Gimlet funktioniert der WUTACH hervorragend, mit Anis-Note als Bonus und Wiedererkennungswert obendrauf.

Aber auch im Last Word, White Lady, Alaska und einem Gin Buck weiß sich dieser Gin durchzusetzen.


Zur Entstehung…

Eine besondere Geschichte steckt nicht dahinter, Marco Indlekofer wollte jedoch schon immer seinen ganz eigenen Gin produzieren. Vor der Modernisierung der Destillerie war dies jedoch nicht möglich.

Eines war allerdings klar, das Tal und der Fluss Wutach dienten von Anfang an der Idee und Inspiration für diesen Gin:

Von ruhigem Fluss, über wilde Strudel, niedrigem zu hohem Flussbett… Genauso verbinde ich einen guten Gin der dich viele unterschiedliche Seiten erschmecken lässt.

Neben dem WUTACH London Dry gibt es mittlerweile übrigens auch einen fruchtig-beerigen Ableger. Den WUTACH Wildberry Dry Gin.

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Hier verbinden sich u.a. Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren & Johannisbeeren mit dem Grundgerüst des WUTACH.

Fazit: Anis ja, aber gut dosiert!

Was in den ersten Batches vielleicht noch überdosiert und von einigen Kollegen zum Teil kritisiert wurde, passt nun sehr gut ins Gesamtkonstrukt des WUTACH, nämlich der Anis.

In der Tat ist dieser Gin klassisch mit würzig-fruchtigen Seitenhieben versetzt und mit der erwarteten Zitrus-Wacholderkombination versehen.

Kaum scharf, nicht sprittig und ideal für Anhänger der klassischen London Dry Gin-Sparte, die es würzig und mit Anis gepimpt mögen.

Einsteigern und Freunden fruchtiger, milder Gins sei er wohl eher nicht empfohlen.

Wir fanden ihn insgesamt rund, komplex und vielseitig einsetzbar.

Erhältlich ist der WUTACH u.a. in unserem Partnershop, Wacholder-Express und auf Amazon.

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Titelbild: Destillerie Indlekofer

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt objektiv und nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!

 

Zuletzt aktualisiert am 06.07.2023