Mit dem Satoshi haben wir einen deutschen Gin mit japanischem Namen und italienischen Blutorangen. Letztere sollen seine Stärke sein.

Wie sich der 44 % Vol. starke Ludwigsburger London Dry Gin im Tasting schlägt und was Bitcoins mit dem Satoshi zu tun haben? Finden wir es heraus.

Tasting & Nosing

Ganz integer zu den enthaltenden Botanicals liegt hier der Fokus schon in der Nase: Blutorange! Und diese strömt sehr dominant aus dem verkorkten Flaschenhals.

Nach erneutem Riechen nahmen wir hintergründige Zitrus- und Wacholdernoten wahr. Insgesamt sehr fruchtig und etwas würzig präsentierte sich uns der Satoshi.

Auf der Zunge setzte sich der fruchtig-würzige Charakter fort. Blutorangen, begleitet von Zitrone, Pfeffer und floralen Anklängen, konnten wir bemerken. Koriander, Lavendel und Muskat bildeten zusätzlich einen frisch-fruchtig, leicht bitteren und würzigen Abgang.

Der Wacholder schwebte irgendwo dazwischen. Für einen London Dry zwar schwach ausgeprägt, aber hintergründig eingeflochten.

Kühlt man ihn mit einem großen Eiswürfel moderat herunter, verliert er etwas an Biss. Hier kommen dann die klassischen Zitrus- und Wacholdernoten mehr zum Zuge.

Nase: fruchtig-würzig – Blutorangen, Zitrone, Wacholder

Zunge: fruchtig-würzig & pfeffrig – Blutorangen, Zitrone, Pfeffer, Lavendel, Koriander

passende Tonic Water & Cocktails

Für einen Satoshi Gin Tonic haben wir uns für 3 Filler im Test entschieden:

Mit dem Allrounder Fever Tree  hatten wir einen fruchtigen, floral-würzigen Drink im Glas. Moderater Wacholder, dominante Frucht- und Zitrusnoten.

Das Thomas Henry hingegen betont durch seine gewohnt bittere Art den Wacholder und Pfeffer im Satoshi sehr angenehm. Ausgewogener und komplex.

Der trockene Vertreter von Schweppes überlagert zwar durch die etwas gröbere Kohlensäure die sanften und floralen Töne, schafft jedoch einen schönen Spagat zwischen klassischen und fruchtigen Aromen.

Grundsätzlich funktionieren hier alle 3 Tonic Water auf ihre Art. Je nach Vorlieben kann man besten Gewissens einen dieser Filler verwenden.

Uns persönlich gefiel der Gin in Kombination mit dem Thomas Henry am besten.

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In Gin Cocktails kann der Satoshi als fruchtig-herber Gegenpart überzeugen.

Im Martinez, Martini, einem Gin Fizz aber auch dem Negroni spielt er dieses Blatt gekonnt aus.

Auch passt er mit seinem fruchtigen Charakter gut in einen Pegu Club oder Singapore Sling.

In der kälteren Jahreszeit ist er eine ideale Zutat für Gin Glühwein.


Bloodorange Negroni

  • 3 cl Satoshi London Dry Gin
  • 3 cl süßer Wermut 
  • 3 cl Campari 
  • 3 cl frisch gepresster Blutorangensaft

Negroni mit Satoshi London Dry Gin

Eine herb-süße und frische Interpretation des Negroni. Alle Zutaten mit Eis verrühren und den Drink mit einer Orangenzeste garnieren.


Von Bitcoins & Blutorangen

2018 wurde die Satoshi Spirits GmbH von Sebastian, Alessandro und Thomas gegründet. Das Ziel war schnell klar:

Die Herausforderung war nichts weiter als eine Neuinterpretation des klassischen London Dry Gins…

Nur wenige Gin Rezepturen am Markt sind wirklich herausragend individuell und die Challenge war genau das zu erzielen.

Hier taten sich ein Logistikexperte für Blutkonserven, ein Feinkostladenbesitzer und ein Animationsfilmer zusammen, um für sich und die Ginwelt etwas Neues zu erschaffen.

Benannt ist der Satoshi nach dem Bitcoinerfinder Satoshi Nakamoto. Seine Arbeitsweise und Präzision waren Vorbild für die Entwicklung und Herstellung des Gins.

Herstellung & Botanicals

Mit Kontakten nach Sizilien, Grunderfahrung in der Bar- und Cocktailszene und etwas Erfindergeist sollte ein Gin entstehen, dessen Fokus klar auf der sizilianischen Blutorange Moro liegt.

Die Schalen dieser Blutorangen werden direkt mit den anderen Pflanzenauszügen mazeriert (eingeweicht) und beim Destilliervorgang zusätzlich hinzugefügt.

Das Ergebnis? Ein sattes und rundes, fruchtiges Aroma.

9 Botanicals werden insgesamt im Satoshi verarbeitet, zu ihnen zählen:

  • Wacholder
  • sizilianische Blutorange
  • Muskatblüten
  • Koriander
  • Angelikawurzel
  • Zitronengras
  • Urwaldpfeffer
  • Veilchenwurzel
  • Lavendel

Fazit: natürliche Blutorange im etwas anderen London Dry

Und „etwas anders“ trifft es ganz gut, denn mit diesem Gin hat man eine wahre Fruchtbombe im Glas. Würzig-fruchtig und komplex präsentierte sich uns der Satoshi, die Blutorange ist dabei mehr als dominant im Vordergrund.

Gerade Einsteiger, aber auch Liebhaber von fruchtigen und sommerlichen Drinks kommen mit diesem Tropfen voll auf ihre Kosten.

Wer es harzig und wirklich klassisch wacholderbetont mag, der wird evtl. enttäuscht.

Das erwähnte Eis im Purgenuss kompensiert den zurückhaltenden Wacholder jedoch etwas und schafft klassische Klarheit.

Unser Fazit, ein toller Gin der hält, was er verspricht und welcher gerade in Sommermonaten neben dem Grill punkten kann.

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Titelbildrechte bei Satoshi Spirits GmbH

Cocktail-Foto von Helena Lopes von Pexels

 

zuletzt aktualisiert am 01.08.2024