Der Singapore Sling Cocktail ist nicht nur fruchtig, frisch und mit gutem Gin versehen, auch seine Entstehung und Reife, zu dem, was er heute ist, dauerte lange an.

Nationalgetränk in Singapur und eigentlich mehr Punch als Sling, ein Drink, der ursprünglich für die Damen gedacht war, aber auch den Herren jener und heutiger Zeit durchaus erfrischende Dienste leistet.

Geschichte des Singapore Sling

Briten und Niederländer sind wohl schuld an der Entstehung des aromatischen Drinks, dessen Wurzeln im Singapore Raffles Hotel liegen. Gin war im 18. Jahrhundert eine der Lieblingsspirituosen der angesprochenen Kolonisten.

Unter den Briten galt Gin jedoch zunächst eher als Unterschichtschnaps und Slings als unfein.

1915 aber wurde wohl der erste wirkliche Singapore Sling vom Bartender des Raffles Hotel, Ngiam Tong Boon kreiert. Eindeutig bewiesen wurde dies bis heute nicht, obwohl das Raffles Hotel den Sling als sog. Signature Drink – also Aushängeschild führt.

Da es unzählige Varianten und Überlieferungen dieses Cocktails  gibt, wird sich der in den 20 er Jahren servierte Drink deutlich von heutigen Varianten abheben. Charles H. Baker, Chronist dieser Zeit, beschreibt den Gin des Raffles Hotel mit folgenden Worten:

Es gibt andere gute Gin Slings im Osten … aber der Raffles ist der beste.

Gut zu Wissen: zu Beginn des 18. Jahrhunderts war ein Sling die einfache Kombination aus Zucker, einer Spirituose und Wasser.

Das Singapore Sling Rezept

Singapore Sling Cocktail

  • 3 cl Gin
  • 3 cl Cherry 
  • 3 cl Benedictine 
  • 3 cl frischer Limettensaft
  • 2 cl Ananassaft (optional)
  • 6 cl Soda
  • ein Spritzer Angosturabitter

Den Gin, Cherry, Benedictine und Limettensaft auf Eis rühren und mit Soda auffüllen, nachdem man den Spritzer Angosturabitter hinzugefügt hat.

In einigen anderen Variationen des Slings wird nicht selten mit Ginger-Ale, gar Ginger Beer als Sodaersatz gearbeitet.

Wer den Sling etwas süßer möchte, der nimmt Kirschwasser statt Cherry Brandy. Wird aber insgesamt und unserer Meinung nach, definitiv zu süß. Unser Rat deshalb: beides probieren!

Für die Garnitur sollte standardmäßig ein optimistisches Stück Ananas am Glasrand und eine Cocktailkirsche on top dienen.

Eine, den Fokus eher auf den Gin setzende Variation ist der Straits Sling aus Ted Haighs Buch „Vintage Spirits and forgotten Cocktails“:

  • 6 cl Gin
  • 1,5 cl Kirschwasser / Cherry
  • 1,5 cl Benedictine
  • 2 Spritzer Orange Bitters
  • 2 Spritzer Angostura Bitters
  • Saft einer halben Zitrone
  • Soda

Alle Zutaten, mit Ausnahme des Sodawassers, hart auf Eis Shaken und in ein großes Cocktail- oder Champagnerglas abseihen.

Nun den Straits Sling mit Soda aufgießen und mit Ananas, einer Cocktailkirsche oder Orangenscheibe garnieren.


Welcher Gin für den Sling?

Laut Baker fühlt sich der Old Tom Gin im Sling am wohlsten.

Ein Beefeater oder Bombay Sapphire Gin würden ebenso passen, je nach gewünschter Dominanz des Gins, wäre ein Beefeater aufdringlicher, der Bombay eher zurückhaltender.

Generell passen London Dry & Dry Gins mit kräftigem Wacholder, souveräner Zitrusnote und ausgeprägten fruchtigen Aromen von Orange, Grapefruit und Mandarine.

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Ein Satoshi, Neeka, Tanqueray No 10, Teuto Black Gin, Konkani oder Ginkubbation gäbe dem Singapore Sling etwas mehr fruchtige frische durch Orangen, Mandarinen, Grapefruit und Zitrusbotanicals.


Titelbild:  von cfroese auf Pixabay

Cocktailbild: Photo by Sam Hojati on Unsplash

 

zuletzt aktualisiert am 17.05.2022