In diesem Testbericht machen wir einen kleinen Ausflug in unser westliches Nachbarland Frankreich.

Neben exquisitem Rotwein und Cognac können die Franzosen tatsächlich auch Gin und das wohlgemerkt schon seit dem Jahr 1996. Unser heutiger Gast ist der Citadelle Gin.

Mit 19 Botanicals kommt er als Dry Gin ins Regal und letztlich in unser Glas.

Citadelle Original Dry Gin 44% Vol. 0,7l
  • Farbe: Klar. Nase: Aromatisch, frisch, Wacholder, Zitrus. Geschmack: Elegant, voll, geschmeidig, komplex,...
  • Perfekt als Geschenk

Letzte Aktualisierung am 31.05.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Wie riecht der Citadelle Gin?

Nach dem Öffnen der Flasche lassen wir die Aromen herausströmen. Bei insgesamt 19 Botanicals erwarten wir ein kleines Feuerwerk an Empfindungen. Der Citadelle Gin ist da aber eher etwas gemächlicher unterwegs. Das Erste, was wir wahrnehmen, ist das Korianderaroma. Der Wacholder hält sich eher sehr dezent im Hintergrund und lässt sich sehr bitten.

Allerdings sorgen Orangen- und Zitrusaromen für eine leichte Frische. Die restlichen Zutaten sind eher schwer auszumachen.

Wie schmeckt der Citadelle Gin?

Am Gaumen hält sich der Koriander zu Beginn noch etwas zurück. Wir nehmen zuerst den Wacholder umspielt von Zitrus wahr. Diese Kombination hält jedoch nicht lange an und es schickt sich eine Schärfe an, dem Wacholder zusammen mit Zitrus und Koriander die Show zu stehlen und deren Aromen leicht zu erdrücken.

Hat die Schärfe etwas nachgelassen, schmeckt man sogar etwas Lakritz und Süßholz heraus.

Der Abgang ist dann doch noch einmal schärfer als gedacht und auch etwas pfeffrig.

Wie trinkt man den Citadelle Gin?

Den Citadelle kann man entweder pur oder in einem Gin-Tonic genießen. Für einen Gin-Tonic haben wir uns 3 Tonic Water zum Testen ausgesucht.

Mit dem Thomas Henry Tonic Water haben wir einen typisch klassischen Gin-Tonic im Glas. Vor allem der Kardamom kommt hier gut zur Geltung. Andere Aromen wie Lakritz oder die Aromen von Sternanis stehen hier eher im Hintergrund. Neben dem Kardamom kann sich auch der Wacholder hier etwas mehr zeigen.

Mit dem Schweppes Tonic Water bleibt der Gin-Tonic auch recht klassisch, allerdings nehmen wir hier einen leicht bitteren Ton im Hintergrund war.

Das Fever Tree Mediterranean Tonic Water hingegen punktet mit seinen frischen Aromen und seiner leichten Süße. Diese leichte Süße schafft es auch, die Schärfe des Citadelle Gins etwas zu bremsen und sorgt für einen klassischen und frischen Gin-Tonic.

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Citadelle Gimlet

Für den fruchtigen und süßsauren Drink werden alle Zutaten kurz und intensiv auf Eis geshaked. Anschliessend wird der Gimlet in ein vorgekühltes Martiniglas oder einen Tumbler ab geseiht.

Geschichte & Herstellung

Gin und Frankreich klingt für den ersten Moment etwas ungewöhnlich, aber es ist machbar. Denn der Citadelle Gin kommt aus Frankreich, genauer gesagt vom Château de Bonbonnet in der Nähe der Kleinstadt Ars in der Region Cognac. Hier ist der Hersteller Maison Ferrand ansässig und produziert neben dem Citadelle Gin auch noch Gognac.

Seit dem Jahr 1996 wird hier schon Gin hergestellt. Der Citadelle ist also kein Neuling auf dem Gin-Markt.

Das Rezept dafür soll allerdings aus dem 18. Jahrhundert stammen. In Dünkirchen, im Norden Frankreichs, soll der Gin hergestellt worden sein und wurde dort auch nach der kleinen Destille, in der er gebrannt wurde, benannt.

Alexandre Gabriel und Jean-Dominique Andreu nehmen sich dem Citadelle Gin heute an. Grundlage bildet wie bei jedem guten Gin der Getreidealkohol, hier aus französischem Weizen. Das Herstellungsverfahren ist jedoch alles andere als typisch und bekam im Jahr 2014 sogar ein eigenes Patent.

Jeder Inhaltsstoff wird einzeln mazeriert. Die Hersteller begründen dies damit, da so die Mazerationszeit und die Alkoholstärke für jedes einzelne Botanicals individuell angepasst werden kann und somit sichergestellt wird, dass die Aromen aus den Botanicals perfekt und in Gänze herausgezogen werden können.

Die Mazerationszeit kann dabei von 24 Stunden auf bis zu 72 Stunden gestreckt werden.

Anschließend an diesen Prozess werden die Mazerate in eine Brennblase gegeben und über offenem Feuer destilliert. Hier ist also ein gewisses Maß an Feingefühl und Erfahrung notwendig. Übrigens sind die verwendeten Brennblasen, die gleichen, die der Hersteller auch für seine Cognacproduktion verwendet.

Zur Verwendung kommen insgesamt 19 Botanicals. Neben dem selbst angebauten Wacholder sind das:

  • Koriander
  • Iris
  • Kubebenpfeffer
  • Mandeln
  • Kassia
  • Paradieskörner
  • Zimt
  • Orangenschalen
  • Zitronenschalen
  • Fenchel
  • Veilchen
  • Kardamom
  • Muskatnuss
  • Lakritze
  • Kreuzkümmel
  • Engelwurz
  • Bohnenkraut
  • Sternanis

Fazit

Der Citadelle Gin aus Frankreich ist ein klassischer Vertreter des Gins und anders als man vermuten mag, schon lange auf dem Ginmarkt. Seit 1996 wird er von Maison Ferrand hergestellt und vertrieben.

Geschmacklich gefiel uns die Kombination aus klassisch würzigen Noten und frischen Zitrusaromen. Wenngleich wir uns bei 19 Botanicals etwas mehr Komplexität und mehr unterschiedliche Aromen gewünscht hätten, zumal die Schärfe im Abgang die Kombination aus Wacholder und Zitrus etwas zu sehr verdrängt.

Erhältlich ist der Citalle u.a. auf Amazon  und im Shop von Wacholder Express.


Titelbild: Rinck Content Studio auf Unsplash