Erst seit 2017 auf dem Markt und in kleinen Batches mit gerade einmal 200 Flaschen produziert, stellen wir den Linden No.4 Dry Gin vor.

Aus einer Kneipenidee und einem Urlaubstrip entstanden, haben wir den floral-fruchtigen Linden Gin probiert.

Tasting & Nosing

Ziehen wir den Korken von der Flasche, verströmt dieser Gin sofort ein fruchtiges und blumiges Aroma. Holunder, ein zurückhaltender, aber präsenter Rosenduft und moderater Wacholder verbinden sich zu einem frischen ersten Eindruck.

Kaum scharf und wenig nach Alkohol riechend, gesellt sich mit mehr Spielraum im Glas noch Kamille zum beerigen Touch.

Auf der Zunge spielt der Wacholder klar die Hauptrolle. Zu ihm gesellen sich nach und nach noch Kardamom, Koriander und Veilchenwurzel.

Sie erzeugen, unterstützt von Johannisbeeren, einen floral-würzigen & fruchtigen Eindruck, der zusätzlich erdige und harzige Noten erahnen lässt.

Wir haben hier einen auf Wacholder setzenden, komplexen, wenig scharfen und nicht sprittigen Gin, der für Kenner einen recht abwechslungsreichen Aromentrip auf Zunge und Gaumen hinterlässt.

Nase: fruchtig-floral – Holunder, Koriander, Zitrone, Wacholder, (Rosen-)Blüten

Zunge: fruchtig-floral & würzig – Koriander, Johannisbeeren, Wacholder, Kardamom, Holunderblüten

passende Tonic Water & Cocktails

Fragt man den Hersteller selbst, so empfiehlt er ein Tonic Water von Aqua Monaco. Diese Empfehlung können wir mit gutem Gewissen so unterschreiben.

Ebenso probiert haben wir den Linden mit dem Alleskönner Thomas Henry. Auch hier kommen die fruchtigen Nuancen nicht zu kurz, florale Noten werden in den Vordergrund gestellt, der bittere Grundcharakter des Fillers hebt zudem die Wacholdernoten hervor.

Ein zu schweres und kohlensäurehaltiges Tonic würden wir jedoch für diesen Dry Gin nicht empfehlen, hier würde man eine klare Überlagerung der feinen Aromen in Kauf nehmen müssen, schade um den Gin Tonic.

Mit einem klassischen Indian Tonic wie dem Fever Tree kann man ebenso einen souveränen und ausgewogenen Drink ins Glas zaubern.

Angebot

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Als krönenden Abschluss noch eine kleinen Strauch Johannisbeeren ans Glas und munden lassen.

Als Aperitif hätten wir da noch folgende Idee:

  • 3 cl Linden No.4
  • 2 cl Mandarinensaft
  • 2 cl Aperol 
  • Tonic Water

Alle Zutaten bis auf das Tonic Water hart shaken, in ein Glas abseihen und mit Tonic auffüllen. Als Garnitur eignen sich ein Rosmarinstrauch und eine Zitronenzeste.


Generell macht der Linden in klassischen, nicht zu wuchtigen Gin-Cocktails eine gute Figur.

Er funktioniert sowohl im Negroni, als auch im Martini.

Mit seinem Zitruscharakter harmoniert er ebenso im Gimlet, Aviation, Tom Collins, Bramble aber auch einem French 75.


Von einer Australienreise & den Veedel Distillers

Bei einer Reise nach Australien besichtigte Marc Schmidt eine Rum-Brennerei, beruflich in der Chemiebranche ansässig und an der Technik der Destillation interessiert, nahm er seine Eindrücke mit nach Deutschland.

In seiner Stammkneipe in Köln kam ihm, zusammen mit Stefan Peters, Malte Böttges und Dennis Busch dann letztlich die Idee, einen Gin zu produzieren – die Veedel Distillers waren geboren.

Herstellung & Botanicals

Folgende 8 Botanicals sind es, die dem Linden-Gin sein Aroma verleihen:

  • Wacholder,
  • Kardamom,
  • Johannisbeeren,
  • Rosenblüten,
  • Holunderblüten,
  • Kamille,
  • Veilchenwurzel
  • und Koriander.

Produziert wird der Linden No 4 in einer kleinen Brennerei bei Köln. Auf Nachfrage konnten wir in Erfahrung bringen, dass die Botanicals vor der Gin-Destillation satte 3 Wochen lang mazeriert, also eingeweicht werden.

Destilliert wird dann schonend über eine 12 m lange Schnecke, die sich in der Destillationskolone befindet. Dadurch erreichen die Veedel Distillers einen wesentlichen größeren und intensiveren Stoffaustausch, was wiederum das Aroma des Linden-Gins mehr als positiv beeinflusst.

Mit enthärtetem Wasser wird der Linden No.4 auf eine finale Trinkstärke von 43 % Vol. gebracht.

Linden No.4 Gin Crew & Destille

Linden No.4 Gin Crew inklusive Destille

Dr. Linden: zwischen Realität & Fiktion

Eine passende und kreative Story darf nicht fehlen und so dreht sich die Entstehung des Linden No.4 Gins rund um die Geschichte des englischen Apothekers Dr. Linden.

Dieser reiste 1885 von London nach Köln und brachte den zu dieser Zeit in England so beliebten Gin mit nach Deutschland. Dort experimentierte er mit verschiedenen Botanicals, um seinen eigenen Gin zu kreieren.

Ursprünglich als Medizin gedacht, mundete die Spirituose seinen Kunden natürlich auch besonders im Nachtleben sehr gut. Damit diese Rezeptur nicht in Vergessenheit geriet, griffen Marc Schmidt und seine Veedel Distillers die alte Rezeptur neu auf und erschufen die Wiedergeburt: den Linden Gin No.4.

Linden No. 4 heißt er allerdings auch, weil die Gründer in der Lindenstraße Hausnummer 4 ansässig sind.

Fazit: unauffällig, mild & wacholderlastig

Der Linden No.4 ist ideal für Fans von dominantem Wacholder geeignet. Uns gefiel die Ausgewogenheit und sein komplexes Profil bei gerade einmal 8 Botanicals.

Auffallen und anecken wird er nicht. Ein letztlich sehr milder, floral-fruchtiger Gin mit würzigen Seitenhieben, der mit knapp über 30 € für den halben Liter ein für uns faires Preis-Leistungsergebnis mitbringt.

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Bildcredit: Linden Gin / Veedel-Distillers

 

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!

 

Zuletzt aktualisiert am 27.07.2024