Die deutsche Gin-Landschaft ist geprägt von einigen Hamburger Exemplaren, doch nur wenige sind so richtig typisch nordisch. Warum der Luv & Lee Gin dies ändern kann und was ihn so besonders macht, erklärt dieses Tasting.
Aber woher stammt der Name Luv & Lee? Wie es sich für einen „Hanse“-Gin gehört, stammt der Name aus der Seemannssprache.
Luv bezeichnet dabei die dem Wind zugewandte und Lee dem Wind abgewandte Seite eines Schiffes, kein Seemannsgarn.
Tasting & Nosing
In der Nase dominieren neben Wacholder eher fruchtig-würzige und florale Aromen. Anis, Zitrone, Orange und Fenchel konnten wir dominant wahrnehmen.
Auf der Zunge wurden wir vom ersten Eindruck bestätigt: eine Spur Wacholder, abgelöst von Fenchel und Anis bahnen sich den Weg über unsere Geschmacksnerven. Nach einer Weile gesellen sich fruchtige und würzige Aromen hinzu.
Der Luv&Lee ist würzig im Abgang und mit einer leichten, aber angenehmen, dem Ingwer geschuldeten, Schärfe versehen
Kommen jetzt noch die typischen norddeutschen Aquavitaromen und eine Prise Sylter Meersalzkristalle hinzu, reicht die Zitrone und Orange, um für einen zusätzlichen fruchtigen Charakter zu sorgen.
Durchaus komplex, verhältnismäßig mild und in einer interessanten fruchtig-würzigen Kombination in Nase und Gaumen präsent.
Zunge: würzig-klassisch – Wacholder, Zitrone, Koriander, Anis, Kümmel, Orangen
passende Tonic Water & Cocktails
Im Gin Tonic kommt je nach Tonic Water mehr vom fruchtigen oder eben der würzig-kräftigen Seite zum Vorschein.
Von uns probiert mit folgenden Fillern:
- Fever Tree mediterranean
- Thomas Henry Tonic Water
- Aqua Monaco Tonic
Mit dem mediterranen Tonic kamen spürbar würzige Noten hervor. Ganz vorn mit dabei waren hier Fenchel, Anis, Koriander und Ingwer.
Beim klassischen Thomas Henry wurde eher die fruchtige Seite des Luv & Lee betont. Die Bitterkeit des Tonic transportierte auch den Wacholder etwas spürbarer auf Zunge und Gaumen.
Eine Art Bindeglied bildete das Münchner Aqua Monaco, bei dem sowohl würzige als auch fruchtige Noten präsent waren.
Alle 3 Tonic Water funktionierten hier sehr gut.
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Aufgrund seiner komplexen würzigen und frischen Noten, passt er zu klassischen Gin Cocktails wie dem Negroni, Gin Fizz, aber auch im Gimlet und Martini.
Luv&Lee Gin – ein echter norddeutscher Tropfen
Noch ein Gin aus der Hamburger Ecke. Tut das denn wirklich Not? Geschäftsmann und Erfinder des Luv & Lee Gins Christian Heck findet schon. Seiner Meinung nach gibt es neben seinem Gin kaum einen anderen, der mit echten norddeutschen Botanicals auftrumpfen kann.
Um aus Luv & Lee einen wirklich besonderen Tropfen zu kreieren, hat sich Christian Heck, der selber mehr als 25 Jahre Erfahrung mit Spirituosen aufweisen kann, mit den Experten der ältesten Spirituosenfabrik Hamburgs zusammengesetzt.
In kleinen Auflagen stellt das Familienunternehmen von Have bereits seit 1868 edle Tropfen her und könnte als alteingesessenes Hamburger Unternehmen nicht norddeutscher sein.
Nach anfänglicher Skepsis konnte Manufakturchef Christoph von Have von der Idee des Luv & Lee überzeugt werden. Und es sollte sich lohnen. Kaum dass die ersten Flaschen auf dem Markt waren, wurde der Gin vom internationalen Spirituosen Wettbewerb ISW mit der Goldmedaille ausgezeichnet.
Im Rahmen der China Wine & Spirits Awards konnte der Luv & Lee Hanseatic Dry Gin 2018 gleich die doppelte Goldmedaille für sich beanspruchen.
Neben den üblichen Verdächtigen, dem Wacholder und dem Koriander, macht den Luv & Lee Gin eine ganz besondere Zutat aus, Aquavit. Die hieraus resultierenden typischen Sternanis- und Kümmelnoten machen eines der Alleinstellungsmerkmale dieses Gins aus.
Was darf im Norden nicht fehlen? Richtig, eine feine Brise salzige Meeresluft. Durch die Zugabe einer kleinen Prise Sylter Meersalzkristalle wird dem Luv & Lee Gin der letzte Schliff verliehen.
Abgefüllt von Hand, kommt der Dry Gin mit 43 % Vol. in die 0,7 L Flasche.
Botanicals
- Wacholder
- Koriander
- Ingwer
- Orangenblüten
- Zitronengras
- Zitronenschalen
- Sternanis
- Kümmel
- Dill
- Fenchel
Fazit: weniger Wacholder, mehr Abwechslung
Denn so ergibt die Kombination der bewusst gewählten Botanicals und Gewürze tatsächlich einen norddeutschen Charakter, der seinen Namen ehrt. Fruchtig, würzig und kräftig, zugleich aber frisch und angenehm scharf.
Nicht zu alkoholartig und im höheren Preissegment ansässig ist der Luv & Lee ein Gin für Genießer und Kenner besser geeignet und vertreibt die miese Stimmung bei schlechtem Wetter unter Garantie.
Den Wacholder nimmt nur der Kenner wirklich bewusst wahr. Fenchel, Kümmel und Anis spielen jedoch zusammen mit Zitrusnoten und etwas Orange direkt die Hauptrolle.
Wer hier also gerade mit Anis und Fenchel keine Probleme hat und auf kräftige Tropfen steht, sollte ihn probieren. Weniger jedoch geeignet für Freunde milder und eher leichterer Gins.
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Bildrechte: Luv & Lee Gin
zuletzt geändert am 04.03.2023
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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probierflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.
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