Neben Spätzle und Jogi Löw hat Baden-Württemberg in den letzten Jahren vor allem eines hervorgebracht, jede Menge Gin-Sorten.

Neben Klassikern wie dem Monkey 47 oder Schrödingers Katzen Gin kann sich auch unserer heutiger Gast „Made in Baden-Württemberg“ nennen. Die Rede ist vom Ginstr Stuttgart Dry Gin (nein, wir haben da kein „a“ vergessen) aus der Landeshauptstadt Stuttgart.

Tasting & Nosing

Beim ersten Kontakt unserer Sinneszellen mit dem Aroma des Ginstr nehmen wir ganz klar eine deutlich Zitrusnote war. Dazu gesellt sich eine Kräuternote von Rosmarin und zudem noch eine leicht waldige Note. Den Wacholder nehmen wir zunächst nur sehr zurückhaltend, im Hintergrund war.

Lassen wir dem Gin im Glas etwas Zeit, so schicken sich der Hibiskus und die Orangenblüten das Aromenprofil in eine süßlich-fruchtige Richtung zu schieben.

Uns gefällt die Kombination aus einerseits etwas würzig-kräuterigen Aromen und anderseits fruchtig-süßen Nuancen, wobei die Zitrusnote immer den Ton angibt.

Geschmacklich bildet Wacholder die Basis und gibt dem Gin eine angenehme Würze und Struktur. Daneben zeigen sich Botanicals wie Koriander, Angelikawurzel und Zitrusfrüchten. Vor allem die Zitrusnoten sorgen für einen deutlichen, aber dennoch angenehmen Frischekick.

Das Besondere an diesem Gin ist, dass keines der verschiedenen Botanicals die klare Oberhand hat. Alle Aromen sind harmonisch ineinander verwoben und aufeinander abgestimmt.

Freunde der herben Gins gehen hier leider leer aus, da sich der Wacholder auch beim Geschmack eher sehr zurückgezogen im Hintergrund aufhält.

Im sanften und langanhaltenden Abgang zeigen sich Orangenblüten, Wacholder, Holunder und Süßholz.

Nase: frisch-komplex – Zitrone, Rosmarin, Holunder, Limette, Wacholder

Zunge: klassisch-komplex – Zitrone, Koriander, Rosmarin, Wacholder, Süßholz, Holunder

Wie trinkt man den Ginstr?

Passende Tonic Water & Cocktails

Folgende 3 Tonic Water haben wir uns für den Ginstr Gin-Tonic herausgesucht:

Mit dem Thomas Henry  wird der Gin selbst etwas mehr in den Vordergrund gestellt. Die enthaltende Chinarinde im Tonic hebt die bitteren Noten des Gins etwas mehr hervor. Der Gin-Tonic wird allgemein angenehm frisch und im Wacholder betonter.

Als Zweites haben wir uns das Fever Tree Mediterranean  genommen. Hier wird der Gin-Tonic etwas süßer und die Zitrusaromen werden etwas gedämpft. Auf der anderen Seite kommen die Kräuteraromen etwas besser zur Geltung, aber auch hier allgemein eine angenehm frische Komposition.

Mit dem Aqua Monaco  gibt es die volle Ladung Zitrus. Da es von Hause aus schon ein recht dominantes Zitrusaroma hat, wird das Aroma des Ginstr noch einmal deutlich unterstützt, dennoch ist das Ganze nicht zu übertrieben.


Ginstr Gimlet

Gimlet Cocktail mit Ginstr Dry Gin

Zitrone trifft Limette in einer süßsauren und spritzigen Kombination. So kann man diesen Cocktail vom Charakter her am besten beschreiben.

Durch die verwendeten Limetten fanden wir, ist ein Gimlet doch ein idealer Cocktail für den Ginstr.

  • 5 cl Ginstr Dry Gin
  • 2-3 cl Rose’s Lime Juice (Hier erhältlich )
  • 1 cl frischer Limettensaft

Alle Zutaten werden kurz und intensiv auf Eis geshaked und in ein vorgekühltes Martiniglas   oder einen Tumbler  ab geseiht.

Frisch gepresster Limettensaft gibt dem Gimlet Gin Cocktail den gewissen Kick. Ergänzt mit einer Limetten- oder Zitronenzeste wird er perfekt in Nase und Gaumen.


Herstellung & Story

Wie so vieles im Leben beginnt auch die Geschichte des Ginstr Dry Gins als Schnapsidee. Markus Escher und Alexander Franke waren es, die diese Schnapsidee hatten.

Der Name Escher dürfte einigen ein Begriff sein, denn Markus stammt vom Weingut Escher und ist gelernter Brennmeister. Die beste Voraussetzung also für einen eigenen Gin. Zudem hat er auf dem elterlichen Weingut die Perfektion der Brennkunst gelehrt bekommen.

Alexander dürfte vielen zumindest im Süden Deutschlands ein Begriff sein, da aber sicher eher unter dem Namen „Sandy“. Er war Deutschlands jüngster Radiomoderator, mit damals 15 Jahren, und ist auch heute aus Radio und Fernsehen, vor allem beim SWR nicht mehr wegzudenken.

Lange Rede kurzer Gin, nach über 2 Jahren des Experimentierens war es im Dezember 2016 dann so weit und der Ginstr kam auf den Markt.

Die Zutaten für diesen Gin kommen alle aus der Region. Was sich nicht in Stuttgart anbauen lässt, wird regional bezogen, bevorzugt aus der Stuttgarter Markthalle.

Auch beim Wasser gilt, wenn rein, dann richtig rein. Das Wasser für den Gin wird aus dem Bodensee bezogen. Nachdem es sehr gründlich gefiltert wurde, wird trotzdem noch einmal zusätzlich Cannstatter Mineralwasser verfeinert.

Insgesamt finden 46 Botanicals ihren Platz im Ginstr Dry Gin. Viele davon bleiben ein Geheimnis der Gründer, aber ein paar geben sie auf ihrer Webseite dennoch preis.

Botanicals

  • Wacholderbeeren
  • Kardamom
  • Koriander
  • Rosmarin
  • Zitrusfrüchte
  • Granatapfelkerne
  • Kaffirlimettenblätter
  • Orangenblüten
  • Holunderblüten
  • Hibiskusblüten
  • Süßholz

Die Produktion des Ginstr ist und bleibt zu 100 % Handarbeit. Gebrannt wird in der Brennerei von Markus Eltern auf dem eigenen Weingut. Geerbt hatte er die Destille von seinem Großvater Otto, als kleines Andenken wurde sie auch nach ihm benannt.

Nur, wenn auch wirklich alles per Hand hergestellt wird, hat man die volle Kontrolle und die Möglichkeit, die Qualität bis zur Perfektion zu treiben.

Am Ende der Produktion wird der Ginstr mit einer Trinkstärke von 44 % Vol. in, aufgepasst, genau 711 Flaschen pro Produktionsgang abgefüllt. Die Regionalverbundenheit zeigt sich also nicht nur in der Auswahl der Zutaten, sondern zieht sich auch durch die ganze Produktion. Warum 711 Flaschen? Ganz einfach, weil die Telefonvorwahl von Stuttgart mit 0711 ist.

Dem aufmerksamen Beobachter dürfte ebenso bei der Schreibweise des Ginstr etwas aufgefallen sein, denn das Kürzel „STR“ ist der internationale Code für den Stuttgarter Flughafen.

All dieses Streben nach Perfektion hat im November 2018 dann letztendlich dazu geführt, dass es den beiden Gründern mit dem Ginstr Dry Gin gelang, bei der IWSC in London als erster deutscher Gin überhaupt die „Gin & Tonic Trophy“ zu gewinnen.


ginstr winter gin

Ginstr Wintergin

Neben dem normalen Ginstr haben die Macher auch eine Winteredition im Sortiment. Typisch hierfür sind natürlich winterliche Aromen, wie Zimt.

Der Grundalkohol bleibt identisch, die Botanicals ändern sich jedoch etwas. Jetzt findet man im Gin u.a.:

  • Mandarinen,
  • Orangen,
  • Backpflaumen,
  • Zimtstangen,
  • Wacholder,
  • Kardamom und Anis.

Typisch winterlich und ideal für die Weihnachtszeit.

Nachdem wir den Gin in einen Tumbler gegeben haben, vernehmen wir sofort ein weihnachtliches Aroma, das geprägt ist von Zimt und Kardamom. Umspielt wird das Ganze von einer dezenten Frische der Pflaumen und Orangen.

Der Wacholder hält sich, wie auch schon beim Original, eher im Hintergrund.

Pur verkostet, fällt uns sofort eine leichte Würze auf. Wir nehmen sofort und deutlich die Aromen von Zimt, gefolgt von Kardamom, wahr. Dazu gesellt sich auch eine leichte Nuance von Lakritz. Auch geschmacklich hält sich der Wacholder sehr zurück. Dafür kommen jetzt eher fruchtige Aromen der Mandarinen, Orangen und Backpflaumen.

Der Abgang ist schön langanhaltend und recht mild. Er zeichnet sich durch ein fruchtig-würziges Aroma aus, bei dem Zimt und Kardamom doch deutlich den Takt angeben.

Im Gin-Tonic empfiehlt es sich, diesen mit einem Schuss Orangensaft zu versehen und eine Orangenscheibe als Garnish zu verwenden.

Neben dem klassischen Gin-Tonic eignet sich der Ginstr Wintergin auch ideal für einen Glüh-Gin.

Ginstr Christbaumkugeln

Ginstr Christbaumkugeln in rot befüllt mit Gin

Weihnachtsbaumschmuck, gefüllt mit Gin? Eine kreative Geschenkidee für Gin-Liebhaber gefüllt mit dem original Ginstr Gin.

Die Ginstr Christbaumkugeln  sind extra aus bruchsicherem Kunststoff und können ganz einfach am Weihnachtsbaum angebracht werden.

5 Kugeln wurden dabei mit je 5 cl befüllt und reichen damit ohne Probleme für einen Gin Tonic.

Eine schöne Idee für „be-Gin-liche“ Weihnachten!

Fazit

Man merkt den beiden Gründern ihre Verbundenheit zu Stuttgart an. Durch alle Bereiche des Ginstr ziehen sich kleine Details, die auf die Landeshauptstadt Baden-Württembergs hinweisen.

Der Ginstr selbst überzeugt durch frische und kräftige Zitrusnoten, die am Ende jedoch nicht zu übertrieben und aufdringlich wirken. Man hat hier eine ausgeglichene Mischung gefunden.

Freunde und Liebhaber eines wuchtig, kräftigen Wacholderaromas werden sich vielleicht noch überzeugen lassen müssen. Wer jedoch fruchtig-frische Gins mag, der ist beim Ginstr genau an der richtigen Adresse.

Passend zur Weihnachtszeit gibt es dann auch noch den Ginstr Wintergin, welcher mit Zimt und Kardamom ein herrlich einladendes und weihnachtliches Aroma verbreitet und dazu noch eine leichte Würze mitbringt.

Letzte Aktualisierung am 18.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 


Bildcredit: Ginstr Gin

Gimlet: Foto by Ben Yang on Unsplash

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

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