Was haben Kirschtorte und Affen gemeinsam? Richtig Gin ist es nicht, doch der Schwarzwald, Sammelbecken deutscher Gins, brachte 2008 einen der bekanntesten Tropfen hervor.
Die Rede ist vom Monkey 47 Dry Gin. Fruchtig, komplex, klassisch, Top 10 Bestseller Gin und mittlerweile in sehr großer Stückzahl produziert.
Wie Design, Name und Geschmack zusammenpassen, klären wir in diesem Tasting. Natürlich gibt es Cocktailempfehlungen und Antworten auf die Frage nach dem passenden Tonic Water.
- Harmonischer Gin mit klarem Wacholderaroma, frischer Zitrusnote, leichtem Pfefferaroma und subtil...
- Von den insgesamt 47 handverlesenen, pflanzlichen Zutaten stammen 1/3 direkt aus dem Schwarzwald - die...
- Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin entstand nach dem über 60 Jahre alten Originalrezept des Gentlemans...
Letzte Aktualisierung am 18.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Die Story hinter dem Affen
Stellen wir uns die Frage, warum ausgerechnet Deutschland nun hervorragenden Gin produziert, müssen wir ein wenig zurückblicken. In der Tat ist es nämlich so, dass der Schwarzwälder Gin britische Wurzeln hat.
Vater des Vorläufers von Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin ist der frühere Royal Air Force Wing Commander Montgomery Collins. Dieser siedelte in den Schwarzwald über, eröffnete sein Wild Monkey Gasthaus und erlernte die Kunst der Destillation mit Schwarzwälder Kirschen.
Inzwischen, firm in der Technik, ging Montgomery Collins zurück zu seinen britischen Wurzeln und versuchte sich an der Herstellung von Gin. Alex Stein, Nachkomme einer Schwarzwälder-Brennerei, erfuhr in den USA lebend von der Story des britischen Piloten.
Fasziniert davon, kehrte er im Jahre 2008 in den nördlichen Schwarzwald zurück, sammelte Profibrenner um sich und schuf Monkey 47.

Bildcredit: Ergita Sela
Alles gelang und der Gin erarbeitete sich weltweit einen guten Namen. Im Jahre 2011 wurde Monkey 47 sogar auf den Thron, als bester Gin der Welt, gewählt.
Anmerkung: jedoch sagen Preise & Auszeichnungen nicht immer etwas über Qualität und Geschmack und schon gar nicht über persönliche Präferenzen aus.
Monkey 47 Tasting & Nosing
Öffnet man die Flasche, so umströmen einen im ersten Augenblick an Fülle von Aromen. Nach einer kurzen Zeit der Orientierung gelingt es einem jedoch die Aromen zuzuordnen. Zunächst entwickeln sich frische Zitrusnoten. Eine alkoholische Note sowie der Wacholder spielen zunächst einer eher untergeordnete Rolle.
Lässt man dem Gin ein wenig Zeit, so erhascht man ein leicht waldiges Aroma. Nuancen von Fichtennadeln und Waldboden, gleich einem Kiefernwald, schleichen sich ein.
Die Zitrusaromen, ausgehend von Zitrone und Orange, stehen jedoch weiterhin im Vordergrund.
Am Gaumen erfährt der Gin-Liebhaber einen von vielen Gewürz-, Frucht- und Kräuteraromen durchzogenen Geschmack.
Der Wacholder tritt geschmacklich noch weiter in den Hintergrund und ist nur noch schwach auszumachen. Dafür umspielen die Zitrusnoten weiterhin die herben, waldigen Nuancen. Daneben sind nun hintergründig noch leicht beerige Aromen wahrnehmen.
Gut strukturiert hält sich das Aroma lange genug, um in ganzer Länge zu überzeugen. Der frische Zitrusansatz geht langsam in ein holziges, trockenes Ende über.
Im Finish überzeugt der Monkey 47 durch seinen schweren, beruhigenden Abgang.
Insgesamt wirkt er sehr ausgewogen und komplex. Die verschiedenen Zitrusnoten geben dem Gin eine herbe Frische.
Zunge: Zitrusnoten, Beeren, erdig, herb und fruchtig
passende Tonic Water & Cocktails
Für einen Gin Tonic mit dem Monkey haben wir folgende Tonic Water getestet:
- Thomas Henry Tonic
- Fever Tree Tonic Water
- Fentimans Tonic
Das Thomas Henry erzeugt einen bitteren, kräftigen und fruchtig-wacholderbetonten Drink. Zurückhaltende Noten gehen etwas unter, insgesamt jedoch ein souveräner G&T.
Mit dem Fever Tree hatten wir ein ausgewogenes Ergebnis im Glas. Fruchtig, komplex und ausgewogen.
Die feinen und zurückhaltenden Zitrusnoten des Keine Produkte gefunden. finden wir persönlich noch am passendsten, um die Komplexität dieses Gins bestmöglich zu unterstreichen.
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Monkey Gin Fizz
Als Cocktail empfehlen wir einen Gin Fizz. Ein recht klassischer Cocktail, aber auch irgendwie passend. Der Zitronensirup verbindet sich gut mit den komplexen und vielfältigen Aromen des Schwarzwälder Affen.
Zutaten und Zubereitung
- 5 cl Gin
- 3 cl frischer Zitronensaft
- 2 cl Zuckersirup
- 10 cl Soda
- Eiswürfel
- eine Zitronenscheibe
Den Gin zusammen mit dem Zitronensaft, dem Zuckersirup und ein paar Eiswürfeln in einen Shaker geben.
Die Zutaten müssen nun mindestens 20 Sekunden gut geschüttelt werden. Nur dadurch erreicht man die gewünschte schaumige Krone des Gin Fizz.
Ein leichtes Verwässern des Gins ist hier nicht weiter schlimm.
Anschließend den Cocktail in ein Longdrinkglas mit Eiswürfeln abseihen und mit Soda auffüllen.
Garniert mit einer Zitronenscheibe servieren und genießen.
Monkey Bee’s Knee’s
- 6 cl Monkey 47 Schwarzwald Dry Gin
- 3 cl runny honey
- 2,5 cl frischer Zitronensaft

Bildcredit: Monkey 47 Dry Gin
Ebenfalls wie gemacht für den klassischen Bee’s Knee’s, passen gerade die fruchtigen Zitrusnoten zu diesem süßsauren und frischen Gin Cocktail.
Alle Zutaten werden hart auf Eis geshaked und dann in eine Cocktailschale abgeseiht. Garniert wird mit einer Zitronenzeste.
Generell eignet sich der Monkey auch im Gimlet, Martini oder Negroni.
Ein besonderer Gin braucht besondere Zutaten
Die Zutatenliste des Monkey 47 Dry Gin liest sich wie eine Rezeptur, die nie zu Ende gehen will. Satte 47 Botanicals mischen sich im süddeutschen Gin miteinander.
Allesamt handverlesen, komponieren die Rohstoffe eben diesen einzigartigen Gin, der auf Basis von Melasse destilliert ist.
Alleine sechs verschiedene Pfefferarten fanden Eingang in die spezielle Mixtur, die dem Monkey 47 Aufmerksamkeit in aller Welt verschafft hat.
Daneben finden wir:
- Acorus Kalmus (Sumpfpflanze aus Asien)
- Mandeln
- Engelwurz
- Bitter Orange
- Schwarz- und Moosbeere
- Kardamom
- Kassie
- Kamille
- Zimt
- Zitronenstrauch
- Koriander
- Hunds-Rose
- Holunder
- Ingwer
- Paradieskörner
- Kubeben-Pfeffer
- Weißdornbeeren
- Bisameibisch (Hibiskusart)
- Jasmin
- Geißblatt
- Kaffir Limette
- Lavendel
- Zitrone & Zitronenmelisse
- Zitronengras
- Lakritze
- Muskatnuss
- Pomelo
- Goldmelisse
- Iris
- Piment
- Hagebutte
- Salbei
- Schlehe
Highlight der Liste ist die Verwendung von Preiselbeeren, die der aromatischen Gesamtkomposition ein weiteres, besonderes Flair verleiht.
Jeder Herstellungsschritt ist handgemacht
Jeder Schritt in der Gin Herstellung wird von Hand durchgeführt.
Um die Aromen der schier endlosen Liste an Botanicals noch besser zur Geltung kommen zu lassen, werden einige der Zutaten vor ihrer Verwendung für ganze 36 Stunden eingeweicht.
Nach erfolgreicher Destillation erfolgt die Lagerung des Destillats. Dafür wird der Gin in Steingutgefäße abgefüllt und für eine Dauer von drei Monaten gelagert und gereift.
Im Anschluss an die Lagerung wird der Monkey 47 mit Schwarzwald-Wasser auf die gewünschten 47 % Vol. Alkohol gebracht.
Ist dies vollbracht, steht nur noch die Abfüllung in die fast schon typische, braune 500 ml Apothekerflasche, die für viele Gins derzeit so in Mode ist.
Auch werden seit einigen Jahren Barrel Aged Versionen des Monkey angeboten.
Fazit: komplex-fruchtig trifft auf herb
Viel Kritik musste der Monkey aufgrund seiner mittlerweile groß angelegten Produktion in enormen Chargen einstecken. Was 2010 noch mit 2000 Flaschen pro Jahr startete, steht in den letzten Jahren bei weit über 200.000 / Jahr.
Ein Grund dafür ist u.a. die Übernahme eines der größten Spirituosenherstellers Pernod Ricard.
Für Liebhaber von Small Batch Familienproduktionen im traditionellen Stil mag das ein Dorn im Auge sein, am Geschmack und der Qualität des Gins hat sich deshalb wenig geändert.
Und so bleibt der Monkey 47 ein Einsteigergin mit herben, fruchtigen und insgesamt komplexen Aromen, der sich pur ebenso gut wie mit diversen Fillern oder in bestimmten Gin Cocktails eignet.
Letzte Aktualisierung am 18.02.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Bildcredit: Monkey 47 Dry Gin Pernod Ricard
Monkey Flasche: Ergita Sela
zuletzt aktualisiert am 03.07.2024