England trifft auf Südafrika, Tradition auf exotische Zutaten und das alles in einem Gin – dem Whitley Neill.

Erstmals der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt wurde er Gin im Jahr 2005.

Seit 2007 konnte der in der rauen mittelenglischen Industriestadt Birmingham produzierte Whitley Neill Gin bei Verkostungen und Wettbewerben bereits zahlreiche international renommierte Preise und Auszeichnungen für sich erringen.

2014 gewann Whitley Neill seine letzte Goldmedaille bei der berühmten San Francisco Spirits Competition, das britische Newsportal „The Telegraph Online“ bezeichnete den Gin daraufhin als einen der fünf besten der Welt.

Doch unabhängig davon, wie schmeckt er und was steckt hinter der Tradition?

Tasting & Nosing

Das sorgfältig ausgewählte Wasser macht sich im milden und harmonischen Geschmack sofort bemerkbar.

Die innovative Verbindung der genannten afrikanischen Botanicals, vor allem mit dem Koriander und den Zitrusfrüchten verleiht dem von Aroma und Duft her bereits äußerst angenehmen Gin eine ausgesprochen florale und fruchtige Note.

In der Nase präsent ist sofort die Zitronenschale zusammen mit Wacholdernoten mit leicht pfeffriger Unterstützung.

Whitley Neill Original Handcrafted Dry Gin 0,7l - 43%
  • Whitley Neill wird in den alten Kupferbrennblasen der Langley Distillery nahe dem britischen Birmingham...
  • Neben klassischen Botanicals finden sich zwei südafrikanische Ingredienzien, die dem Gin sein...
  • alcohol content: 43.0 percent by volume

Letzte Aktualisierung am 2024-11-13 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Pur verkostet wirkt der Gin am Gaumen zunächst leicht erdig und dabei doch vollmundig.

Im würzigen und komplexen Geschmack fällt die doch nicht alltägliche Würze und der sehr milde, weiche Körper auf.

Der Abgang ist ausgeprägt, mild und komplex. Anklänge von Vanille, Zitrone, Pfeffer und Wacholder bleiben in Erinnerung.

Charakterstark, würzig-komplex, erdig und lang im Abgang.

Nase: floral-würzig –  Zitrone, Iris, Pfeffer

Zunge: würzig-erdig – Pfeffer, Zitrone, Wacholder

passende Tonic Water & Cocktails

Folgende Tonic Water haben wir für einen Gin Tonic probiert::

Alle 3 sind klassische und in ihrem Bereich nicht zu aufdringliche Filler, welche die pfeffrigen und würzigen Noten gut unterstützen, ohne auch feinere Noten zu überlagern.

Das Thomas Henry hebt durch seine Bitterkeit gerade die Wacholderbasis nach oben. Zitrone und Kräuter haben Platz zur Entfaltung.

Die bereits fruchtigen Noten des Aqua Monaco betonen eben diese auch beim Whitley Neill, mit moderatem Wacholder.

Mit dem Fever Tree Tonic Water bekommen wir einen ausgewogen-komplexen Drink mit unterstützter Zitrusnote.

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Cape Collins

Cape Collins Cocktail mit Whitley Neill Gin

Basierend auf dem legendären Tom Collins Cocktail, ist diese Variante fruchtig-spritzig und wie gemacht für den würzigen Charakter des Whitley Neills.

Den Gin, Zitronensaft und flüssigen Honig in ein mit Eis gefülltes Highball Glas geben, mit der Limonade auffüllen und verrühren.

Garniert wird der Cape Collins mit einer Orangenspalte.


Der Whitley Neill eignet sich darüber hinaus gut für Gin Cocktails, bei denen seine Würzigkeit gut zum Tragen kommt, bzw. er den Drink damit gut unterbaut.

Der Basil Smash eignet sich daher z.B. ideal. Aber auch ein Negroni oder Dry Martini kann von ein paar würzigen Flankierungen profitieren.


Herkunft & Herstellung

Verantwortlich für die Herstellung von Whitley Neill Dry Gin ist Johnny Neill, ein direkter Nachkomme aus der legendären Destillateurfamilie Greenall Whitley.

Diese brennt bereits seit 250 Jahren Spirituosen, Johnny führt diese Tradition natürlich in der 4. Generation fort.

Gebrannt wird der Gin von der Langley Distillery in einer über 100 Jahre alten Kupferbrennblase mit dem Namen „Constance, was den hohen Stellenwert des Traditionsbewusstseins in dem Unternehmen zusätzlich unterstreicht.

Einen Exotenstatus genießt der Whitley Neill aufgrund seiner eher ungewöhnlichen afrikanischen Botanicals.

Fünf Cent pro Flasche kommen Aufforstungsprojekten in Afrika zugute.

Botanicals
Die Liebe zu Afrika zeigt sich bei Johnny Neill auch ganz eindeutig im Privatleben, er ist seit Jahren mit einer Afrikanerin verheiratet, die ihm viele Geschichten und Geheimnisse über die Kräuterkunst in ihrer heißen Heimat verraten hat.

So entschloss sich der allem Neuem gegenüber aufgeschlossene Mann mit dem Hang zum kreativen Experiment bei der Auswahl der insgesamt 9 verwendeten Botanicals auch ungewöhnliche tropische Elemente mit einfließen zu lassen.

Neben Angelika, Kassiarinde, Koriander, Schwertlilienwurzeln, Wacholder sowie Orangen- und Zitronenschalen kommen im Whitley Neill auch Früchte des Affenbrotbaums (Baobab; Adansonia digitata) sowie Kappstachelbeeren (Physalis peruviana) zum Einsatz.

Den Blättern, Früchten und Samen des Baobabs werden in der traditionellen afrikanischen Volksmedizin heilende Wirkung bei Erkrankungen und Infektionen wie Pocken, Malaria, Masern, Ruhr, Diarrhö, Koliken, Herzproblemen und Zahnschmerzen zugeschrieben.

Die an Vitamin C reiche Physalis wiederum wird in Südamerika und Südafrika zur Behandlung asthmatischer Beschwerden, allgemeiner Entzündungen und leichter Bauchschmerzen bei Kindern verwandt.

Unser Fazit: die etwas andere Würze…

Angenehm und durchaus mit Wiedererkennungswert, bei moderatem Wacholder und schöner Pfeffernote.

Gerade Fans von würzig-erdigen Gins, sollten den Withley Neill probieren, Einsteiger ihn zumindest kosten.

Die fruchtige Fraktion wird vermutlich aber nicht allzu glücklich werden, mit dem afrikanisch angehauchten Tropfen.

Etwas Gutes tun, sich gut fühlen und einen besonders würzigen Gin mit afrikanischem Touch genießen. Dieser Gedanke blieb uns nach dem Tasting im Hinterkopf.

Für knapp 30 € / 0,7 L finden wir das Preis-Leistungs-Verhältnis für einen Gin dieser Qualitätsstufe durchaus fair.

Wer die gute Intention hinter diesem Gin unterstützen möchte, der kann sich diesen gern über Amazon  in seine Sammlung holen.

 


Bildcredits: Whitley Neill Gin official facebook fanpage

 

zuletzt aktualisiert am 04.07.2024