Der Fieldfare, jetzt „St. Alberts“, ist ein deutscher Gin, der erst seit 2016 in Liebenau-Ostheim im Familienbetrieb produziert wird.

Verfeinert mit 21 Botanicals, darunter eine spezielle Alge, wird dieser Dry Gin mit 45 % Vol. abgefüllt.

Wir haben ihn für euch probiert, den Gin aus dem hessischen Diemeltal…

Tasting & Nosing

Zunächst drängt sich ein scharfer, alkoholischer Duft durch den engen Flaschenhals.

Gibt man diesem Gin jedoch etwas Ruhe und Luft zum Atmen, nimmt man sofort ein kräftiges Wacholderaroma wahr, das von weiteren harzigen und würzigen Tönen begleitet wird.

Wir bemerkten zudem Anis, Minze und beerige, leicht fruchtige Noten als wir uns etwas intensiver mit dem Geruch befassten.

Auf der Zunge liegt er schwer, ölig und trocken mit starkem Fokus auf Wacholder, aber da ist noch mehr… Sehr komplex gesellen sich zu den in der Nase registrierten Aromen noch hintergründige Anklänge von Zimt, Anis, Grapefruit und Zitrone.

Ein Neuling in Sachen Gin mag zunächst überfordert sein, wir jedoch mochten dieses elegante Wechselspiel aus würzig, fruchtig und floral. Im langen Abgang bleiben uns Zimt, Lavendel, Orangen und Wacholder in Erinnerung.

Nase: klassisch-fruchtig – Wacholder, Orange, Zitrone, Lavendel, Pfeffer

Zunge: klassisch-komplex – Wacholder, Grapefruit, Zitrone, Koriander, Lavendel, Orange

selbst gepflückter Wacholder & lokales Quellwasser

Joachim Kalitzke und Kai Seidenhefter hatten bereits im Herbst 2015 die Idee, einen zur Region und seinen Eigenheiten passenden Gin zu kreieren.

Der St. Alberts entstand mit der Gründung der Familiendestillerie im Jahr 2016 im Diemeltal. Dort gibt es die idealen Voraussetzungen dafür. Aufgrund der klimatischen Bedingungen gedeihen hier bereits seit mehreren Jahrhunderten Wacholderheiden.

Der ehemalige Name „Fieldfare“ ist übrigens englisch und steht für die Wacholderdrossel. Dieser Vogel findet sich auch auf der Flasche des Gins wieder. Früher auch als Krammetsvogel bezeichnet – ein altes Wort für Wacholder

Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Hergestellt wird der St. Alberts nach seiner Umbenennung mittlerweile in der St. Albertus Magnus Kirche in Liebenau-Haueda.

Wir haben hier einen ungefilterten Gin vor uns, der sich ölig an die Wand des Glases heftet. Er wird mit lokalem, entmineralisiertem Quellwasser auf eine Trinkstärke von satten 45 % Vol. gebracht.

Welche Botanicals sind drin?

Das Highlight des St. Alberts Gins ist die Verwendung einer Braunalge als Botanical. Die Wakame Alge kommt ursprünglich aus Ostasien, ist mittlerweile allerdings in vielen Meeren vertreten.

Geschmacklich kann man die asiatische Alge in die Kategorie salzig-würzig einordnen. Ein „Meeresgeschmack“ ist hier vergleichbar.

  • Wakame Alge
  • Wacholderbeeren
  • Orange
  • Granatapfel
  • Zitrone
  • Grapefruits
  • Sanddorn
  • Koriander
  • Rosmarin
  • Kardamom
  • Cassia

… und 10 weitere, allerdings geheime Zutaten.

Fieldfare Gin Destillerie & Tasting Lounge

die heiligen Hallen der Fieldfare Destillierie mit Tasting – Lounge | Fotocredit: Diemelstrand UG & Co. KG

passende Tonic Water & Cocktails

Wir würden durchaus nur pur genießen, will man sich einen St. Alberts Gin-Tonic gönnen, so ist man mit einem klassischen Indian Tonic Water gut beraten.

Von uns getestet mit folgenden Fillern:

Am meisten überzeugt hat uns das Indian Tonic von Fever Tree. Zitrusnoten kamen hier ebenso gut zur Geltung, wie der leicht mediterrane Touch, den der Gin zusammen mit einer leichten fruchtig-floralen Würze vermitteln möchte.

Fever Tree Premium Indian Tonic Water 24 x 200ml
  • Seltene und erlesene Zutaten ergeben hochwertiges Tonic Water
  • Handgepresstes Bitterorangenöl aus Tansania und reinstes Quellwasser
  • Ideal geeignet für leckere Cocktails, besonders für Gin oder Wodka

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Hätten wir ein Tonic Ranking, so käme der Thomas Henry mit einem deutlich betonten Wacholder auf Platz 2, dicht gefolgt vom 1724.

Empfohlen und auch von uns umgesetzt: eine Orangenzeste als Garnitur.

Besonders passend zum klassischen Charakter des Fieldfare eignen sich auch eben solche Gin-Cocktails. Ein Negroni, Dry Martini oder Bijou passen hervorragend.

Fieldfare Bijou Cocktail

Für diesen über 100 Jahre alten, herb-süßen und würzigen Cocktail werden alle Zutaten in einem Rührglas auf Eis gerührt. Anschliessend den Bijou in eine Cocktailschale abseihen und mit einer Orangenzeste garnieren.

Fazit: ein komplexer, tiefgründiger Gin

Mit dem St. Alberts holt man sich einen sehr jungen, unwahrscheinlich komplexen und voller Aromen strotzenden Gin in die Hausbar.

Das Hinzufügen einer Alge als Geschmacksgeber ist ein schöner Bonus, wenngleich man auch als geübter Genießer durchaus seine Schwierigkeiten hat, dies wirklich zu erkennen.

Davon abgesehen, hat man mit diesem Wacholderdrossel-Gin ein fruchtiges Destillat, welches klassische Aromen mit einem harzig-mediterranen Abgang geschickt zu kombinieren weiß.

Berücksichtigt man die Produktion, die zu 100 % in Handarbeit erfolgt und setzt sich dann mit der Wucht an Aromen auf der Zunge und am Gaumen auseinander, dann sind knappe 35 € für den halben Liter ein durchaus fairer Preis.

Zu bekommen ist dieser Gin entweder bei Amazon  oder im Shop bei Wacholder-Express


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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probierflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!

 

Zuletzt aktualisiert am 08.11.2022