Der Irving Gin ist ein junger Vertreter der London Dry Gin Kategorie und kommt aus Deutschland. Jung und in kleinen Mengen produziert, stammt er aus der Taunusregion, mit leicht fränkischem Touch.

Woher der Irving seinen Namen bezieht, welche Botanicals ihn so besonders machen und wie er überhaupt schmeckt, sollen die folgenden Zeilen klären.

Geschichte & Herkunft des Irving Gin

Die Geschichte des Irving Gin begann 2015 als Tim Häntschel, Maximilian Heinrich und Philipp deBruijn Informationen über Gin und seine Herstellung sammelten.

Die Freunde waren unzufrieden mit den meisten sog. Premium Gins in ihren Regalen. Viele dieser Brände konnten in Sachen Geschmack und Umsetzung nicht begeistern.

Sie gründeten die Firma 4Gents mit der Motivation einen Gin zu kreieren, der ihren hohen Ansprüchen genügt.

Heraus kam der Irving Gin, charakteristisch mit einem Eber auf der Flasche, denn Irving bedeutet übersetzt „Eberwein“ – Freund des Ebers.

Aber auch der Großvater von Philipp deBruijn, ein Pilot im Zweiten Weltkrieg, hieß Eberwein, ihm zu Ehren und um seinen alt-englischen Stil weiterhin aufrechtzuerhalten, nannten sie ihren Gin Irving.

Die Herstellung

Der Irving ist ein London Dry Gin, im Prinzip aber ein noch hochwertigerer, denn wie gelegentlich üblich, werden hier keine Chargen miteinander vermischt (heißt bei Whiskey übrigens Blend). Wir sprechen hier von einem ‚Real London Dry Gin‘.

Als Basis wird ein Getreidebrand verwendet, der eine 5-Fache Destillation durchläuft, was zum einen den Geschmack deutlich verbessert und dem Gin zu einer öligen Textur verhilft.

Letztlich wird er auf eine Trinkstärke von 44,4 % Vol gebracht und in einer schicken schwarzen, verkorkten 0,5L Flasche abgefüllt.

Irving Gin Test & Tasting

Besonderheiten & Botanicals

Die überwiegend regional bezogenen Botanicals werden ganze 48 h eingeweicht (sog. Mazeration) um ihren Geschmack so gut wie möglich zu entfalten wird der fertige Gin zusätzlich 4 Wochen gelagert.

Botanicals

  • Wacholder – Piniennoten, Waldgeschmack, leichte Schärfe
  • Brombeere – Fruchtiger Abgang; Leichte Zitrusnoten
  • Weintrauben – Sehr dezente Süß- und säuerliche Noten
  • Zimtstange – dezente Zimtnoten
  • Orangenzeste (Nur die äußere Schale) – Zitrusnoten; leicht süßlich
  • Vogelbeere (Eberesche > Nicht giftig nach der Destillation) – dezente Marzipannote
  • Zitronenzeste – Zitrusaroma
  • Lavendelblüte – Fruchtig in der Nase
  • Koriander – „herbe“ Gewürznote
  • Sternanis – Öliger „Ouzo“ Geschmack
  • Hibiskusblüte – Fruchtig im Mund
  • Orangenblüte – süßlich, leicht bitterer Abgang
  • Muskatblüte – Dezent vollmundige Gewürznote
  • 3 weitere Botanicals bleiben Betriebsgeheimnis!

Tasting & Nosing

Was zuerst in der Nase auffällt, ist der Geruch von Wald und Nadeln, abgelöst von einem würzigen und fruchtigen Aroma.

Man wird überrascht von vielen unterschiedlichen Eindrücken, die trotz ihrer Verschiedenheit überraschend gut harmonieren.

Wacholder, Anis und harzige Anklänge dominieren zunächst in der Nase. Hinzu gesellen sich Zitrusnoten und eher florale Eindrücke. Insgesamt ein sehr kräftig-würziger erster Eindruck.

Kostet man den Irving Gin pur, schmeckt man sofort den Wacholder. Beeren, die von dezenten Zitrusnoten umschmeichelt werden, verpackt in ein würzig-öliges Gesamtkonstrukt.

Wir bemerken Zimt, aber auch Koriander in einer milden, nicht scharfen, aber wirklich intensiven Komposition.

Sehr komplex, wenig scharf und kräftig hinterlässt er einen bleibenden Eindruck am Gaumen.

Nase: klassisch-kräftig & würzig – Wacholder, Nadeln, Anis, Zitrone, Zimt

Zunge: klassisch-komplex & fruchtig – Wacholder, Koriander, Zitrone, Anis, Orange, Beeren, Muskat

passende Tonic Water & Cocktails

Im Gin Tonic, weiß dieser Gin mit einem nicht zu intensiven Tonic Water sehr zu überzeugen. Je kräftiger das Tonic, desto weniger der zahlreichen Aromen dringen tatsächlich durch.

Von uns probiert, mit einem Fever Tree mediterranean , dem Thomas Henry  als Klassiker und einem Aqua Monaco.

Mit dem mediterranen Fever Tree Tonic hat man tatsächlich die volle Aromenvielfalt im Glas, auch wenn der Laie hier seine Probleme haben wird, all die Noten und Töne zu identifizieren.

Ein klassischer Thomas Henry unterstützt mit seinen Zitrusnoten und der herben Bitterkeit die rauen Seiten des Irving. Ein wacholderlastiger, harzig-nadeliger Gin Tonic war das Endergebnis.

Nutzt man das deutsche Aqua Monaco als Filler, entlockt man dem Gin noch ein paar Nuancen von seiner Fruchtigkeit. Die zurückhaltende Zitrusnote des Tonic rückt die fruchtigen Aromen leicht nach vorn.


Ein Negroni profitiert ebenso, wie der klassische Martini von den kräftigen, aber auch würzigen Seiten des Irving Gin.

Im Basil Smash vermag er Würzigkeit beizutragen und für Gin Cocktails, in denen ein Gin schnell untergeht, kann er sich behaupten.

Die Rede ist hier vom Last Word, White Lady und Glühwein Alternativen.

Unser Fazit: kräftig, klassisch, Irving

Dieser deutsche, im Small Batch Format abgefüllte Gin erinnert uns an einen Spaziergang im Wald, mild und würzig zugleich begeistern uns seine fruchtigen Noten, ohne zu aufdringlich in Nase und Gaumen zu erscheinen.

Gerade für Kenner und Fans von kräftigen, harzig-nadeligen und klassisch wacholderbetonten Tropfen ideal.

Einsteiger oder Gin-Fans, die es mild und fruchtig ‚only‘ mögen, könnten sich am rauen Charakter evtl. stoßen.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Wir empfehlen ihn definitiv weiter und verweisen zum Shoppen dieses Gins auf Amazon oder Wacholder Express:

 


 

Bild-Credit: 4Gents/Irving-Gin

 

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Bei diesem Produkttest handelt es sich um Probeflaschen, die uns vom jeweiligen Hersteller kostenlos zum Testen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Bewertung der Produkte erfolgt objektiv und nach eigenem Ermessen – die Produktproben haben keine Auswirkung auf unsere persönliche Bewertung und Meinung!

 

Zuletzt aktualisiert am 26.04.2023