Gin gehört zu den klassischen Getränken in jeder Bar. Im Laufe der Jahre hat der Markt neben den klassischen Gin Sorten einige Kreationen hervorgebracht.

Viele kennen ihn zwar als Cocktailvariante „Gin Tonic„, aber weniger als eigenständiges alkoholisches Getränk wie Whisky, Rum oder Wodka.

Um sich einen Überblick zu verschaffen, ist es gut zu wissen, was einen Gin ausmacht, welche Gin Unterarten es auf dem Markt gibt und welche Unterschiede es zwischen den unterschiedlichen Arten gibt.

Was ist Gin?

Gin im eigentlichen Sinne ist ein Branntwein aus Getreide oder Melasse, der einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5 % aufweisen muss. Diesem Branntwein werden Wacholder und andere Kräuter zugesetzt. Bei einem klassischen Gin steht immer der Wacholdergeschmack im Vordergrund, bei den neueren Sorten ist das nicht mehr unbedingt der Fall.

Es gibt zwei Hauptvarianten, die sich von der Qualität her unterscheiden: der hochwertigere Distilled Gin, der bis zu 3 x destilliert wird, und die billigere Variante Compound Gin, bei der das Abfüllen schon nach der ersten Destillation erfolgt.

Es gibt im Wesentlichen 4 klassische Gin Sorten mit einem jeweils typischen Geschmack und unterschiedlichen Herstellungsverfahren.

Dry Gin

Der Dry Gin ist ein ungesüßter Distilled Gin mit einem intensiven Wacholderaroma. Er wird in zwei Destillationsvorgängen hergestellt. Der Hersteller kann dabei nach eigenem Ermessen die Reihenfolge selbst bestimmen, in der die Aromen dem Branntwein zugesetzt werden.

Häufig werden einem Dry Gin zum Unterstreichen des trockenen Charakters zusätzlich bittere Aromen und Zitruskomponenten zugesetzt.

Beispiele für Dry Gins:

London Dry Gin

London Dry Gin wird hauptsächlich für Cocktails verwendet. Der Name London steht dabei für ein bestimmtes Herstellungsverfahren, er kommt nicht zwingend aus London. Die Herstellung vom London Dry Gin hat die strengsten Bestimmungen: Alle Aromen (Botanicals) müssen schon vor dem ersten Destilliervorgang hinzugefügt werden, nachträglich dürfen keine mehr ergänzt werden.

Ebenso sind keine künstlichen Aromen und Zusatzstoffe erlaubt und Zucker darf nur in ganz geringer Konzentration hinzugegeben werden.

London Dry Gin wird bis zu 3 x destilliert und hat danach sein charakteristisches, feinwürziges und trockenes Wacholderaroma.

Beispiele für London Dry Gins:

Old Tom Gin

Die älteste Variante ist Old Tom Gin. Er stammt schon aus dem 16./17. Jahrhundert. Seinerzeit hatte er ein sehr bitteres Aroma, das für einen besseren Geschmack mit etwas Zucker angereichert wurde. Der Name stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Weil in dieser Zeit in England der Ginverkauf zeitweise verboten war, stand vor vielen Pubs eine Art Katzenstatue („Tomcat“), bei der Menschen, die daran vorbeiliefen, heimlich Geld in das Maul der Statue stecken konnten und der Wirt goss Gin in einen Ausguss, der aus den Füßen der Statue herauskam.

Auf diese Weise war heimlich weiterer Ginkonsum möglich. Nach der Destillation wird dem Branntwein Zucker zugesetzt, häufig auch Sirup, dadurch ist er süßer und angenehmer im Geschmack. Old Tom Gin ist ein sehr schöner Gin zum Mixen von Longdrinks und Cocktails.

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Plymouth Gin

Beim New Plymouth Gin gibt anders als beim London Dry Gin der Name den Herkunftsort an. New Plymouth Gin darf ausschließlich in Plymouth hergestellt werden.

Er wird 3 x destilliert und schmeckt eher aromatisch süß, es werden keine bitteren Aromen zugesetzt und es dominiert auch der Wacholdergeschmack nicht so wie bei anderen Gin Arten.

Genever

Genever ist die älteste Form des Gins, er ist in seinem Herkunftsland Holland und auch Belgien noch weit verbreitet. Schon im Mittelalter kannte man ihn als Medizin mit Wacholdergeschmack. Heute wird er hauptsächlich in Holland und Belgien, aber auch in Norddeutschland hergestellt. Die Herstellung von Genever ist etwas anspruchsvoller als bei anderen Gin Arten.

Am Anfang wird eine Maische aus Getreide (Weizen, Gerste oder Roggen) gebrannt, danach folgt eine Destillierung aus Alkohol zusammen mit Früchten und Kräutern und abschließend werden beide Komponenten vermischt.

Genever hat eine süßliche Malznote und ein leichtes Wacholderaroma, bei manchen Sorten werden für ein fruchtigeres Aroma noch Schwarze Johannisbeeren hinzugefügt.

New Western Dry Gin

In den letzten Jahren kamen vermehrt neue Gin Arten auf den Markt, die als New Western Dry Gin bezeichnet werden. Bei diesem wird der Gin ganz individuell interpretiert und kreiert, der Wacholdergeschmack tritt eher in den Hintergrund.

Es können beliebige Aromen verwendet werden, die diese neuen Sorten besonders beliebt für Cocktails machen. Wegen der vielfältigen Geschmacksrichtungen ist er nur noch schwer als Gin zu erkennen und in der EU wird noch diskutiert, ob er überhaupt als Gin definiert werden darf, weil das für Gin typische Wacholderaroma kaum noch zu schmecken ist.

Sloe Gin

Eine mehr likörähnliche Variante und damit kein Gin im eigentlichen Sinne ist der Sloe Gin, ein Schlehen-Likör, wie man an der Bezeichnung erkennen kann. Aufgrund seines niedrigeren Alkoholgehaltes von 15 bis 30 % und seines süßlichen Charakters entspricht er nicht den üblichen Gin-Standards. In Deutschland kennt man diesen Likör unter dem Namen „Schlehenfeuer“.

Ursprünglich wurde er gern als wärmender Glühgin genossen, er eignet sich aber auch sehr gut für fruchtige Cocktailvarianten.

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zuletzt aktualisiert am 10.11.2022