Wie gesund ist Gin eigentlich? Diese Frage ist derzeit sehr aktuell, denn die Wacholderspirituose ist stark auf dem Vormarsch. Vielleicht schießen auch deshalb Gin Mythen wie Pilze aus dem Boden.

Gin soll gesund sein und verschiedene positive Wirkungen auf den Körper haben. Doch was ist da dran?

Gin unterstützt die Verdauung

Der bittere Geschmack des Gins in Verbindung mit Tonic schreckt viele Menschen ab. Gerade aber die Bitterstoffe des Wacholders und Kräuter im Gin helfen und unterstützen die Verdauung.

Auch reduzieren einige der Botanicals das aufgeblähte Gefühl im Magen, unter denen viele Menschen leiden.

Diese Bitterstoffe kommen der Leber zugute und geringe Mengen Alkohol fördern die Produktion von Magensäure. Gegen ein Gin Tonic nach dem Essen als sog. Digestif ist also nichts einzuwenden – im Gegenteil, der Verdauung kommt er zugute!

Hält er die Haut jung und frisch?

Gin für junge Haut & gegen Falten?

Klingt nett, denn die in Wacholderbeeren enthaltenen Antioxidantien können tatsächlich helfen den Teint zu verbessern und der Haut guttun. Wie auch diverse Pflegeprodukte & Cremes sollte man sich vom Gin als Jungbrunnen für die Haut nicht zu viel versprechen.

Gut zu wissen: Helen McGinn, eine renommierte Autorin im Bereich Wein & Spirituosen , schwört auf Anti-aGin. Ein mit Collagen und revitalisierenden Botanicals angereichter Gin, der gut für die Haut und gegen Falten wirken soll.

Macht Gin schlank?

Nicht direkt, denn trotzdem enthält der Alkohol Kalorien. Ein Grund, warum Gin allerdings oftmals mit dieser Aussage in Verbindung gebracht wird, ist die Tatsache, dass er im Vergleich zu anderen Spirituosen relativ kalorienarm ist.

So enthält auch Tonic Water recht wenig Zucker. Ein normaler Gin Tonic bringt es im Schnitt auf unter 100 Kalorien, wobei ein halber Liter Bier da schon mit guten 200 Kalorien zu Buche schlägt.

Schlank macht er gewiss nicht, doch für Kalorienzähler und Menschen auf Diät ist der G & T eine gute Alternative zu deftigen Likören oder einer Whiskey-Cola.

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Alkohol kann das Herzinfarktrisiko senken

Klingt erst einmal paradox, aber klinische Studien sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ein moderater Alkoholkonsum tatsächlich das Risiko eines Herzinfarktes reduzieren kann.

In einer Studie, die zwischen 1986 und 1999 mit über 38.000 Personen durchgeführt wurde, ergab sich ein bis zu 32 % geringeres Infarktrisiko [1], wenn an 3-4 Tagen pro Woche zwischen 10 und 30 g Alkohol konsumiert wurde. 10 g Alkohol entsprechen in etwa einem Gin-Tonic mit 3-4 cl Gin.

Erwähnt sei jedoch, dass in der Studie kein Alkohol dem anderen überlegen war und dass die Erhöhung des täglichen Konsums um 12 g über einen 4-Jahres-Zeitraum das Herzinfarktrisiko wieder erhöhte.

Hilfe bei Gelenkproblemen?

Forscher des BIDMC haben herausgefunden, dass Gin gegen Gelenkschmerzen und Arthritis helfen kann.

Besonders in Gin getränkte Rosinen zeigten empirisch eine deutlich anti-entzündliche Wirkung.

Das Leben verlängern?

Klingt verlockend und einige Persönlichkeiten sind trotz eines hohen Alkoholkonsums steinalt geworden. Nun aber zu den Tatsachen: Gin enthält größere Mengen an sekundären Pflanzenstoffen, sog. Flavonoide.

Diese wirken sich positiv auf das Herz-Kreislaufsystem aus und verbessern nachgewiesenermaßen die Durchblutung im Körper [2][3].

Nicht umsonst war der Gin Tonic das Lieblingsgetränk der Queen, jedoch sei erwähnt: übermäßiger Alkoholkonsum führt natürlich zu einer gegenteiligen Wirkung.

Gin hilft gegen Erkältungen?

Im Prinzip schon, denn die Hauptzutat Wacholderbeeren wirken in der Tat antiseptisch. Die ätherischen Öle der Botanicals können zusätzlich bei Husten und Lungenerkrankungen unterstützend einwirken.

Ein Hinweis jedoch: Gin wirkt hier eher vorbeugend. Sich bei einer schweren Grippe zu betrinken, ist nicht heilungsfördernd.

Ein kleines Glas bei einer leichten Erkältung schadet allerdings nicht und Tonic Water wirkt zudem zusätzlich schmerzstillend durch das darin enthaltene Chinin.

Entschlackend & harnfördernd?

Der Wacholder wieder: dieser vermag es eine, wenn auch geringe diuretische (entwässernde) Wirkung zu haben.

Gerade bei Harnwegentzündungen durchaus hilfreich, kann Gin dazu beitragen zurückgehaltenen Harn und Schadstoffe natürlich herauszuspülen.

Die Kräuter machen den Unterschied

Gesunde Wirkungen von Gin - die Kräuter machen den Unterschied

Denn was macht Gin aus? Seine Botanicals, Kräuter, Beeren und aromagebenden Pflanzenstoffe.

Ob Rosmarin, Koriander, Kardamom, Blüten, Schalen verschiedenster Zitrusfrüchte, Zimt, Fenchel oder Holunder, um nur einige zu nennen, ist Gin voll von gesunden Samen, Früchten, Kräutern und Gewürzen.

Diese Botanicals werden bei der Gin Herstellung meist im Neutralalkohol eingeweicht (mazeriert) und geben so ihre gesunden Inhaltsstoffe, aber natürlich auch ihr Aroma ab.

Zusammen mit Wacholderbeeren und dem geringen Anteil an sog. „leeren Kalorien“ macht dies Gin zu einer der gesündesten Spirituosen.

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Fazit: Gin in Maßen, nicht in Massen

Wie der Arzt und Alchemist Paracelsus schon sagte: „Die Dosis macht das Gift„.

Und wie mit allen Dingen gilt dies natürlich für eine Spirituose wie Gin. In kleinen und genussvollen Mengen genossen kann dieser nämlich tatsächlich gesund sein, wenn auch nicht alle der versprochenen Wirkungen einen besonders großen Einfluss haben.

In diesem Sinn sagen wir: Cheers!


 

Quellen

[1] Mukamal KJ, Conigrave KM, Mittleman MA et al.: Roles of drinking pattern and type of alcohol consumed in coronary heart disease in men. N Engl J Med 2003; 348: 109–118.

Dr. K. J. Mukamal, Division of General Medicine and Primary Care, Beth Israel Deaconess Medical Center, 330 Brookline Ave., LY-303, Boston, MA 02215, USA

[2] Lotito, S. B., et al., „Consumption of flavonoid-rich foods and increased plasma antioxidant capacity in humans: Cause, consequence, or epiphenomenon?“, Free Radic Biol Med. 2006;41(12), S. 1727 – 46.

[3] Dec;56(1):109-118. doi: 10.1080/13880209.2018.1424210.
Mulberry leaves and their potential effects against cardiometabolic risks: a review of chemical compositions, biological properties and clinical efficacy.

 

Zuletzt aktualisiert am 07.10.2023